Westfalenpost: Fremde Länder Fall Rahman wirft Grundsatzfragen auf
Geschrieben am 23-03-2006 |
Hagen (ots) - Von Bodo Zapp
Man kann wohl davon ausgehen, dass Abdul Rahman nicht sterben muss, weil er Christ geworden ist. In Afghanistan wird man einen Weg finden, nicht die ganze westlich orientierte Welt gegen sich aufzubringen. Mehr oder weniger energische Einmischungen von Kanzlerin Merkel und US-Außenministerin Rice sollten die lebenserhaltende Wirkung nicht verfehlen. Käme es doch zu einem Hinrichtungsurteil, wäre es an Präsident Karsai, mit einer Verweigerung seiner Unterschrift die Vollstreckung zu verhindern. Möglicherweise ist die Attestierung einer angeblichen Unzurechnungsfähigkeit für Abdul Rahmann der sicherste Schutz vor dem Henker. Doch ändert die erhoffte gute Lösung nichts am Bestehen des grundsätzlichen Problems: Ein Land, in dem die Scharia das Maß der Rechtsdinge vorgibt, hat nichts gemein mit unseren Vorstellungen von Menschenrechten. Sage niemand von den politisch Verantwortlichen, dass er über die Gesetzeslage im tief religiös geprägten Afghanistan nichts gewusst habe. Sagen sollte man aber, dass dieser Bundeswehr-Einsatzort der deutschen Gesellschaft völlig fremd ist. Welche Freiheit verteidigen sie da? Das Recht, Frauen als Menschen dritter Klasse zu behandeln? Die Freiheit, Andersdenkende zu verfolgen? Sofort mit dem Abzug der Soldaten zu drohen, falls deutsche Forderungen nicht erfüllt werden, ist falsch. Aber wir - vor allem die "entsendenden" Politiker - müssen uns ganz klar darüber sein, was wir in solchen Ländern zu suchen haben. Das betrifft nicht nur Afghanistan. Es droht der Einsatz im Kongo, wo Recht und Gesetz Fremdworte sind.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Rückfragen bitte an: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
4497
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Zu Einbürgerungsdebatte: Der Basar lässt grüßen Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Einbürgerungsdebatte: Die Debatte um die Einbürgerung von Ausländern hat so manche Absurdität ans Tageslicht gefördert. Es ist an der Zeit, endlich für Klarheit zu sorgen. Im Interesse des Landes. Wer derzeit am lautesten aus ideologischen Gründen und aus Wahlkampfgetöse nach Reglementierung brüllt, verschweigt ja, dass Deutschland in den nächsten Jahren dringend Einwanderung braucht. Allein, um den absehbaren Fachkräftebedarf auch nur annähernd auffangen zu können oder um den Kollaps mehr...
- Lausitzer Rundschau: Zu Fußball/Deutschland/USA: Weltmeister werden wollen Cottbus (ots) - Die Lausitzer Rundschau, Cottbus, zu Fußball/Deutschland/USA: Ja, wir wollen nach wie vor Weltmeister werden, hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann uns allen nach dem Spiel sogleich zugerufen. Wir werden Weltmeister, teilten die Fans auf einem Spruchband im Stadion absolut siegessicher mit. Das Problem ist, dass auch noch 31 andere Nationen Weltmeister werden wollen. Nicht alle bekennen sich so offen dazu wie Deutschland. Von Angola beispielsweise hat man das noch nicht gehört . . . In Dortmund zeigte der Deutsche Fußballbund mehr...
- LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Einwanderungen Leipzig (ots) - Die Einwanderungsdebatte zeigt mal wieder deutlich, dass Integrationspolitik in Deutschland nicht für Ausländer gemacht wird, sondern für Wähler. Die EU bereitet einen verbindlichen Integrationsvertrag für alle Einwanderer vor. Doch dies spielt im Wahlkampfgetöse eine untergeordnete Rolle. Die Tests aus den CDU-regierten Ländern Baden-Württemberg (Landtagswahl) und Hessen (Kommunalwahl) reihen sich ein in Polemiken gegen den EU-Beitritt der Türkei, Unterschriftenaktionen gegen die doppelte Staatsbürgerschaft. Initiator Roland mehr...
- Rheinische Post: Fall Aydin: Gutes und Schlechtes Düsseldorf (ots) - Von Reinhold Michels Die rechtlichen, besser: strafrechtlichen Fakten sprechen gegen den Verbleib der kurdischen Familie Aydin in Deutschland. Der Vater der Großfamilie soll, aus welchem Motivbündel auch immer, getrickst, gefälscht, Unterstützung erschlichen haben, um als Kurde in Berlin leben zu können und nicht länger in der Türkei existieren zu müssen. Das ist die negative Seite des Falles Aydin, mit dem sich jetzt sogar das deutsche Staatsoberhaupt Horst Köhler zu befassen gedenkt. Zum positiven Aspekt des Falles mehr...
- Rheinische Post: Reformer Steinbrück Düsseldorf (ots) - Von Thomas Seim Die Debatte um das Kindergeld wird stets unter dem Aspekt finanzieller Gerechtigkeit geführt. Jedes Kind ist uns gleich viel wert, also soll es gleich viel Kindergeld für alle geben. Bislang erhalten Besserverdiener über die Grundfreibeträge bei der Steuer de facto mehr Geld für ihre Kinder als Eltern mit geringem Einkommen. Deshalb wollte die Politik über das Kindergeld diese Ungleichheit kompensieren. Gelungen ist das nicht. Gleichzeitig fehlt es jungen Eltern an Betreuungsangeboten, um sich auch mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|