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WAZ: Todesstrafe für Saddam Hussein: Kulturunterschied - Leitartikel von Hendrik Groth

Geschrieben am 29-12-2006

Essen (ots) - Es ist eben mehr als ein Mentalitätsunterschied. Es
ist ein Kulturunterschied. Nicht nur zwischen Europäern und Irakern,
sondern auch zwischen Europäern und US-Amerikanern. Es gibt bei der
Todesstrafe keinen goldenen Mittelweg. Wer sie ablehnt, muss sie auch
als Strafmaß für Saddam Hussein ablehnen. Ein Wenn und Aber gibt es
nicht, auch nicht vor dem Hintergrund der blutigen Herrschaft Saddams
und auch nicht unter Berücksichtigung des brutalen Alltags, unter dem
der Irak leidet.
Die EU, die UNO und auch der Vatikan sind gegen den Galgen für den
Ex-Diktator. Die USA, die an der Befriedung des Iraks auf breiter
Front gescheitert sind, spielen mit der Überstellung Saddams Iraks
Premier Maliki in die Hände. Der begründet die Exekution mit dem
"Respekt vor den Menschenrechten" auf abenteuerliche Art und Weise.
Saddam wiederum ist zum Märtyrertod bereit. Ein neuer Quell für noch
mehr Gewalt gegen Unschuldige. Das Herausstellen der Menschenrechte
bei der Formulierung eines Irak-Konzepts ist je nach Stimmungslage
missionarisches Geschwätz, naiv, sarkastisch oder einfach nur
zynisch.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de


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