Der Tagesspiegel: Justiz- und Innenministerium: Regelungen für private Krankenversicherungen verstoßen nicht gegen die Verfassung
Geschrieben am 09-01-2007 |
Berlin (ots) - Im Streit um die Gesundheitsreform hat Ministerin Ulla Schmidt (SPD) nun auch das Justiz- und das Innenministerium hinter sich. In einem gemeinsamen, dem Berliner "Tagesspiegel" vorliegenden Schreiben vom 9. Januar bestätigen beide Ressorts, dass Schmidts Gesetzentwurf bezüglich der geplanten Regelungen für die private Krankenversicherung (PKV) verfassungsgemäß ist. Dies hatten die Privatversicherer, aber auch Teile der Union bezweifelt.
Die Verpflichtung, Versicherte unabhängig von ihrem Krankheitsrisiko in einen Basistarif aufzunehmen, sei den Versicherungsunternehmen zumutbar, schreiben die Verfassungsressorts. Für das "sozialstaatlich gebotene Gemeinwohlziel", einen Schutz für alle Bürger sicherzustellen, seien "mildere Mittel nicht ersichtlich". Nur die gesetzlichen Kassen (GKV) zur Aufnahme Nichtversicherter zu verpflichten, wäre unzumutbar. Zudem gebe es in Kfz-Haftpflicht und privater Pflegeversicherung ebenfalls eine solche Pflicht.
Auch den PKV-Einwand, dass der Basistarif zu dramatischen Beitragssteigerungen für ihre bisherige Klientel führe, lassen die Gutachter nicht gelten. Da der Basistarif voraussichtlich nur "in relativ wenigen Fällen" gewählt werde, sei "kein unzumutbar hoher Anstieg der Beitragssätze zu erwarten". Dass Versicherte ihre Altersrückstellungen zu anderen Anbietern mitnehmen dürfen, sei kein Eingriff in die Eigentumsrechte der Versicherer.
Den geplanten Steuerzuschuss auch der Versicherung von Kindern in der PKV zugute kommen zu lassen, sei durch den Gleichbehandlungsgrundsatz des Grundgesetzes nicht geboten, heißt es weiter. Schließlich fließe der Zuschuss "ganz allgemein" für gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die von der GKV, nicht aber von der PKV getragen würden.
Originaltext: Der Tagesspiegel Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2
Pressekontakt: Der Tagesspiegel Chef vom Dienst Thomas Wurster Telefon: 030-260 09-308 Fax: 030-260 09-622 cvd@tagesspiegel.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
47839
weitere Artikel:
- Neues Deutschland: Berlins Innensenator Körting: Zum NPD-Verbot braucht man keine V-Leute Berlin (ots) - (ND). Weil die NPD eindeutig verfassungsfeindlich ist, plädiert Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) dafür, ein neues Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht zu eröffnen. Für den Nachweis brauche man keine V-Leute. "Wenn man sich vor Augen führt, was die NPD permanent publiziert und sagt, benötigt man nicht, was unter vier Augen geredet wurde", sagte Körting in einem ND-Interview. Wehrhafte Demokratie zu leben heiße auch, Verbote auszusprechen. Zu diesem Thema gebe es freilich recht unterschiedliche Ansichten mehr...
- Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert zur US-Aktion in Somalia: Frankfurt/Oder (ots) - Das Echo der US-Militäraktion in der islamischen Welt kann man unschwer vorhersehen: Die Übergangsregierung wird als Marionette des Weißen Hauses gesehen, als Versuch, den Islam in der Welt zurückzudrängen. Es ist ein weiteres Steinchen im Mosaik des Hasses auf die USA. Ob die Tötung eines El-Qaida-Mannes das Risiko wert war, wird sich Bush wohl leider nicht fragen. +++ Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55506 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55506.rss2 mehr...
- Neues Deutschland: Deutsche EU-Ratspräsidentschaft und die Energiepolitik Berlin (ots) - Zugedrehte Ölhähne sorgen in der Bundesrepublik offenbar immer für Kurzschlussreaktionen. In den 70er Jahren nach der ersten Ölkrise wurde der Versuch gestartet, einen deutschen Mineralölmulti aufzubauen, was längst wieder Geschichte ist. Und jetzt, beim Streit zwischen Lieferant Russland und Transitland Belarus, stellt Angela Merkel in ihrer Funktion als Kanzlerin erstmals den Atomausstieg in Frage. Gerade sie als studierte Physikerin sollte aber wissen, dass ein Revival der gefährlichen Auslauftechnologie die Abhängigkeit mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu Atom: Stuttgart (ots) - Es ist allerhöchste Zeit, in der deutschen Energiepolitik die Scheuklappen abzulegen. Es gilt, die großen Zukunftschancen der erneuerbaren Energien zu nutzen, ohne die Kernkraft weiter zu verteufeln. Dazu braucht es vor allem eins: wirtschaftliches Augenmaß und ideologische Abrüstung auf beiden Seiten. Die Entwicklung erneuerbarer Energien braucht einen zeitlichen Puffer, um ihre Stärken wirtschaftlich ausbauen zu können. Die in Deutschland willkürlich festgesetzten Restlaufzeiten bleiben nur vertretbar, wenn regenerative mehr...
- Greenpeace: Leuchtender Protest am Atomkraftwerk Brokdorf / Atomkraft verringert nicht die Abhängigkeit von Öl Hamburg/Brokdorf (ots) - 9. 1. 2007 - In die Debatte um die Folgen der blockierten Ölpipeline von Russland nach Westeuropa mischt sich Greenpeace am Abend mit einem leuchtenden Protest ein. Als Reaktion auf die Ankündigung der Bundeskanzlerin, den Ausstieg der Atomenergie zu hinterfragen, wenn nicht mehr genügend Öl nach Deutschland kommt, geben die Umweltschützer Nachhilfe in Energiefragen. Auf den Kühlturm des Reaktors haben sie den Spruch projiziert: "Öl = Auto, Atomkraft = Strom, Frau Merkel". "Für wie dumm hält die Bundesregierung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|