Strom- und Gasindustrie läutet das Zeitalter der "Mega-Mega-Deals" ein
Geschrieben am 18-01-2007 |
Frankfurt am Main (ots) -
Europa erneut Motor für Rekordjahr 2006 / Vier Gebote mit Volumen von mehr als 20 Milliarden US-Dollar / Ergebnis der PwC-Studie: Veränderte politische Rahmenbedingungen treiben M&A-Trend weiter voran
Die Konsolidierungswelle in der internationalen Strom- und Gasindustrie hat 2006 einen neuen Höhepunkt erreicht und das Transaktionsvolumen des Rekordjahres 2005 noch einmal deutlich übertroffen. Zugleich hat die Branche das Zeitalter der "Mega-Mega-Deals" bei Käufen und Verkäufen (M&A) eingeläutet. Die Veränderungen der politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen sorgen dafür, dass der Konsolidierungstrend weiter anhalten wird. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Power Deals - Annual Review 2006" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). PwC untersucht darin jährlich alle nationalen und internationalen Fusionen und Übernahmen von Elektrizitäts- und Gasversorgern.
Insgesamt haben die Käufe und Verkäufe im Energieversorgungssektor 2006 ein Volumen von 298,8 Milliarden US-Dollar erreicht nach 196 Milliarden US-Dollar im Jahr zuvor. Das Transaktionsvolumen hat sich im Vergleich zu den 43 Milliarden US-Dollar des Jahres 2003 innerhalb von nur drei Jahren nahezu versiebenfacht. Allein in Europa boten die Versorger 190,6 Milliarden US-Dollar für andere Unternehmen, während sich die Offerten in den USA auf 54,5 Milliarden US-Dollar reduzierten. Großtransaktionen haben sich weiterhin von Nordamerika nach Europa verlagert. Europa ist damit sowohl die größte Käufer- wie auch die größte Verkäuferregion.
"Das Jahr 2006 hat das Rekordjahr 2005 nicht nur beim Transaktionsvolumen noch einmal übertroffen. Nie zuvor hat es so viele und so große Fusionen gegeben wie 2006", sagt Manfred Wiegand, Partner bei PwC und verantwortlich für die Sparte Global Utilities. "Und dieser Trend wird sich fortsetzen: Die Entwicklung an den internationalen Energiemärkten wird auch 2007 genügend Raum für weitere Konsolidierungen bieten."
Die Strom- und Gasindustrie hat das Zeitalter der Mega-Deals schnell hinter sich gelassen und 2006 die Ära der "Mega-Mega-Deals" erreicht. Hatte es 2004 und 2005 je ein Gebot über der Marke von 20 Milliarden US-Dollar gegeben, waren es 2006 gleich vier. Schwerpunkt dieser außergewöhnlichen Entwicklung war Europa, wo die großen Versorger vor der Liberalisierung der Energiemärkte zum 1. Juli 2007 ihre Marktstellung ausbauen wollen. Die aktuelle Offerte von E.ON für die spanische Endesa sowie die Fusionsbestrebungen zwischen Suez und der Gaz de France erreichten mit Gesamtwerten von 66 Milliarden US-Dollar bzw. 43 Milliarden US-Dollar bislang nicht gekannte Dimensionen.
Neue Player im Energiemarkt: Politik und Regulierer
Eine wichtige Rolle im internationalen Energiemarkt nehmen inzwischen auch die Politik sowie Wettbewerbs- und Regulierungsbehörden ein, indem sie verstärkt in den andauernden Konsolidierungsprozess eingreifen. So strebt die EU-Kommission derzeit an, die Strom- und Gasnetze von den Versorgern eigentumsrechtlich zu trennen, um so vor dem Hintergrund der Energiepreisentwicklungen eine Veränderung der Marktstrukturen zu erreichen. "Sofern diese Pläne der EU-Kommission verwirklicht werden, könnte dies eine weitere nicht unerhebliche Restrukturierungsrunde der Marktteilnehmer nach sich ziehen, an der sich neben strategischen Investoren voraussichtlich auch Finanzinvestoren, wie beispielsweise Infrastrukturfonds, beteiligen werden", erläutert Wiegand.
Transaktionen im Jahr 2006 sorgen auch 2007 für Bewegung
Auch wenn in Europa der Wettlauf um überregionale Marktanteile schon weit vorangeschritten ist, sind für 2007 weitere - auch große - Transaktionen nicht auszuschließen. Denn die großen Energiekonzerne haben ihre endgültigen Positionen im Markt noch nicht gefunden und streben nach wie vor nach Wachstum durch Zukäufe und Fusionen. Zudem zeigen sich die Rahmenbedingungen für eine hohe M&A-Aktivität in der europäischen Energiebranche konstant: Finanzinvestoren und Infrastrukturfonds engagieren sich verstärkt. Die Rohstoffpreise bleiben hoch. Die Versorger müssen in einem von Bedenken um die Versorgungssicherheit geprägten Markt die Beschaffung der Brennstoffe sichern und diversifizieren. Zudem werden die initiierten Transaktionen des Jahres 2006 für Bewegung im Jahr 2007 sorgen. Abgeschlossene Fusionen und Übernahmen lösen erfahrungsgemäß eine Reihe von Verkäufen aus, um die Auflagen der Wettbewerbsbehörden zu erfüllen, um Barmittel aufzubauen oder Kredit-Ratings beizubehalten. Allerdings hat sich das regulatorische Klima mittlerweile verschärft. PwC rechnet damit, dass sich größere Transaktionen deshalb künftig länger hinziehen werden als bisher.
Zurückhaltung in Nordamerika
Im Gegensatz zu Europa schaffte es in Nordamerika im Jahr 2006 keine einzige größere Transaktion unter die Top Deals, nachdem im Vorjahr noch vier Geschäfte zu den zehn größten weltweit gehörten. Zudem reduzierte sich nicht nur das Transaktionsvolumen, sondern auch die Zahl der Offerten ging um zehn Prozent im Vergleich zu 2005 zurück. Allein im Strommarkt verringerte sich das Gebotsvolumen um 64 Prozent auf 20,7 Milliarden US-Dollar. Dieser Rückgang geht einher mit einer wachsenden Aktivität einiger US-amerikanischer bundesstaatlicher Regulierungsbehörden. Die Annullierung zweier regionaler Transaktionen führte dazu, dass sich die nordamerikanischen Energieversorger mit ihren M&A-Aktivitäten zurückhielten. Für ein Wachstum der Transaktionen mit nordamerikanischen Zielunternehmen sorgten nur der von Finanzinvestoren finanzierte Management Buy-out bei Kinder Morgan sowie der Einstieg der britischen National Grid bei KeySpan. Ohne diese beiden Geschäfte hätte es auch in diesem Bereich einen Rückgang gegeben.
Positives M&A-Klima in der Region Asien-Pazifik
Die Region Asien-Pazifik zeichnete sich 2006 durch ein weiterhin freundliches M&A-Klima in der Energiebranche aus. Dazu haben auch die Aktivitäten von Finanzinvestoren und Fonds beigetragen. Der Gesamtwert der Transaktionen erhöhte sich deutlich auf 43,6 Milliarden US-Dollar von 17,2 Milliarden US-Dollar 2005. Die Anzahl der Transaktionen stieg um 26 Prozent. Im Stromsektor erhöhte sich der Wert der asiatischen und pazifischen Zielunternehmen um 141 Prozent auf 34,2 Milliarden US-Dollar. Allein auf Australien entfielen 43 Prozent aller Transaktionen im Stromsektor. Der Konsolidierungstrend im Stromsektor wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit fortsetzen. Die Anzahl der Transaktionen im Gassektor veränderte sich kaum, das Volumen der Zielunternehmen wuchs jedoch auf 9,3 Milliarden US-Dollar von 3 Milliarden US-Dollar 2005.
Die aktuelle Studie "Power Deals - Annual Review 2006" von PwC erhalten Sie als kostenlosen Download unter: www.pwc.de/de/energy
Weitere Informationen erhalten Sie bei: Manfred Wiegand PricewaterhouseCoopers AG WPG Global Utilities Leader Tel.: (0201) 438 - 15 09 E-Mail: manfred.wiegand@de.pwc.com
Hinweis für die Redaktion: Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung (Advisory).
Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8664 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8664.rss2
Pressekontakt: Claudia Mende PricewaterhouseCoopers AG WPG Corporate Communications / Presse Tel.: (069) 95 85 - 31 79 E-Mail: claudia.mende@de.pwc.com
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