Südwest Presse: Kommentar zu Kurnaz
Geschrieben am 23-01-2007 |
Ulm (ots) - Außenminister Frank-Walter Steinmeier ist schon über viele Aktenberge gewandert. Wenn er jetzt sagt, ihm sei kein Angebot der USA bekannt, den Bremer Türken Murat Kurnaz nach Deutschland abzuschieben, heißt das: Es wird nichts Schriftliches auftauchen, auf dem das Angebot steht. Denn in den Zeiten der Terrors und seiner Abwehr wird ein solcher Handel kaum über einen diplomatischen Briefverkehr abgewickelt, sondern von Schlapphut zu Schlapphut geraunt. So ungut sich das damalige Verhalten von Innenministerium und Kanzleramt (damals von Steinmeier geleitet) in Sachen Kurnaz heute nachliest, so vorsichtig sollte man sein, mit der Moralpeitsche draufzuschlagen. Welcher Personenkreis reist denn schon nach dem 11. September 2001 und dem Angriff auf Afghanistan nach Pakistan, um zu Koranschulen zu pilgern? Das werden sich die für die innere Sicherheit Verantwortlichen gefragt haben. Und zwischen dem Fehlen eines Schuldnachweises und Unschuld können Welten liegen, wird der Strafverteidiger und Innenminister Otto Schily bedacht haben. Kurnaz sei ein Türke in US-Haft und deswegen ein türkisches und amerikanisches Problem; in Deutschland wollen wir so jemanden nicht haben, werden die Minister gedacht haben. Das war für Kurnaz zynisch, nicht aber für die innere Sicherheit. An ihm haben sich aber vor allem die Amerikaner und Türken vergangen.
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