Südwest Presse: Kommentar zur Steinkohle
Geschrieben am 29-01-2007 |
Ulm (ots) - Mit dem deutschen Bergbau geht es zu Ende. Langsam zwar, weil sich der Tod auf Raten bis ins Jahr 2018 hinziehen wird, aber immerhin einvernehmlich. Das ist ein lobenswerter Schulterschluss der Politik. Es waren in der Vergangenheit ja nicht wirtschaftliche Gründe, die die Steinkohleförderung hierzulande am Leben erhalten hat, sondern ausschließlich politische. Die SPD konnte sich - mit aus ihrer Sicht durchaus nachvollziehbaren Gründen - nicht dem eigentlich unumgänglichen Schritt anschließen. Schließlich ist der Bergmann ihr typischer, ihr treuer Wähler, ist Nordrhein-Westfalen nicht nur die Heimat der Kumpels, sondern auch die Basis der Sozialdemokraten.Erst nachdem dieses Bollwerk gefallen, seit die Zahl der Kumpels dramatisch geschrumpft ist, ist der Sieg der Vernunft über Herz, Schmerz und Tradition möglich. An den nackten Zahlen führt schon lange kein Weg vorbei. Trotz hoher Subventionen kann die Kohle auch nicht annähernd so günstig gefördert werden wie importierte Ware. Das hat auch die SPD erkennen müssen, nachdem sie lange genug weggeschaut hatte. Sie kann diesem Abschied umso leichter zustimmen, weil er sich noch hinzieht, keine Entlassungen damit verbunden sind und er sanft abgefedert wird. Der Steuerzahler ist dagegen noch längst nicht außen vor. Die Folgekosten des jahrhundertelangen Abbaus werden ihn noch lange begleiten.
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