Neues Deutschland: zur Diskussion um Rente mit 67
Geschrieben am 26-02-2007 |
Berlin (ots) - Man hat sich schon daran gewöhnt, dass die Politik eine Sozialreform nach geraumer Zeit erneut reformiert. Bei Michael Glos gilt aber sogar das Prinzip: Vor der Reform ist vor der nächsten Reform. Die geplante Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre reicht dem Wirtschaftsminister noch nicht. Er möchte später nachlegen. Äußerungen dieser Art tragen zur allgemeinen Verunsicherung der Bevölkerung in Sachen Rente bei. Viele fragen sich besorgt, was sie eines Tages im Alter an Einkünften beziehen werden. Alle paar Jahre werden Versicherungsleistungen gekürzt - so war es unter Kohl und unter Rot-Grün, und so praktiziert es auch die Große Koalition. Obwohl das Gesetz zur Rente mit 67 von einer breiten Mehrheit der Betroffenen abgelehnt und von Experten kritisiert wird - es soll auch gegen Proteste aus den Gewerkschaften durchgezogen werden. Beratungsresistent hat man sich ja schon bei der Gesundheitsreform gezeigt. Dabei liegen die Probleme auf der Hand: Wenn man das Rentenalter anhebt, müssen die Leute länger arbeiten können. In Deutschland finden aber schon 50-Jährige keinen Job. Es geht eben nur darum, die Renten zu kürzen, um den Unternehmen günstige Lohnnebenkosten zu bescheren. Und da die Arbeitsmarktmisere auf lange Sicht anhalten wird, bleiben auch die Rentenfinanzen angespannt. So wird man sich denn eines Tages an den Vorschlag von Michael Glos erinnern ...
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