 SWR-Intendant Voß: "Wir müssen etwas gegen die Entwicklung von Parallelgesellschaften tun" Im SWR2-Interview bekräftigt Voß den Anspruch der Muslime auf ein eigenes religiöses Wort im SWR-Angebot
Geschrieben am 14-03-2007 |
Baden-Baden (ots) - Baden.Baden. Der Intendant des
Südwestrundfunks (SWR) Peter Voß hat sich nochmals für islamische
Verkündigungssendungen ausgesprochen und gegen seine Kritiker
gewandt: "Die Kritik geht an der Sache vorbei, denn was mir
vorschwebt, ist ja gerade etwas gegen die Entwicklung von
Parallelgesellschaften zu tun", sagt Voß in der Sendung "SWR2-Journal
am Mittag" (14.03.2007). Voß warnte, es sei falsch, Islamismus und
Islam gleichzusetzen: "Wir müssen versuchen, die Moslems zu
integrieren, und die, die nicht integrierbar sind, die müssen wir
ausgrenzen, notfalls müssen wir sie auch wieder aus dem Land
schicken. Aber das setzt voraus, dass wir uns um die anderen auch
wirklich bemühen."
Geplant sei zunächst ein Angebot im Internet mit zwei männlichen
und zwei weiblichen Muslimen. Danach werde man die Erfahrungen
auswerten und sehen, was sich davon auf Radio und Fernsehen
übertragen lasse. Es sei nicht geplant, den christlichen Konfessionen
oder jüdischen Gemeinden Sendeplätze und Sendezeit wegzunehmen. Voß
betonte, dass der Sender die redaktionelle Gesamtverantwortung
behalten werde. Jetzt gelte es, mit den islamischen Organisationen
ins Gespräch zu kommen, die dialogfähig sind. Wörtlich erklärte der
SWR-Intendant: "Wenn jemand es missbrauchen sollte, dann kommt er bei
uns eben nicht vor oder nicht wieder vor. Da geht doch die Welt nicht
unter, wenn man da mal Erfahrungen sammelt, und wenn's in die
Grauzone geht, dann müssen wir da Konsequenzen ziehen."
Voß betonte, man müsse einen Anfang wagen. Wer sich zu unseren
Werten bekenne, der soll auch einen Platz haben. Mit Blick auf die
historischen Errungenschaften der Aufklärung wie Freiheit und
Toleranz verlangte Voß, diese auch zu praktizieren
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Wolfgang Utz, Tel.
07221/929-2785.
Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
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