Neue OECD-Zahlen über Entwicklungshilfe Entwicklungshilfe in Deutschland wächst zu langsam
Geschrieben am 03-04-2007 |
Berlin (ots) - 2. April 2007. Nach den heute veröffentlichten Angaben der OECD hat sich die Öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA) Deutschlands von 10,08 Mrd. im Jahr 2005 auf 10,35 Mrd. US-Dollar in 2006 erhöht. Dies entspricht aber nach wie vor nur 0,36 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE). "Deutschland ist immer noch weit davon entfernt, seine finanziellen Versprechen an die Entwicklungsländer einzulösen. Die Bundesregierung muss erhebliche Anstrengungen unternehmen, um ihre Zusage zu erfüllen und die Entwicklungshilfe bis 2010 auf 0,51 Prozent bzw. bis 2015 auf 0,7 Prozent des BNE zu erhöhen", so Reinhard Hermle, Entwicklungspolitischer Berater bei Oxfam Deutschland.
Wie schon 2005 fließen auch die Summen der Schuldenerlasse für Entwicklungsländer in die ODA-Zahlen hinein. In Deutschland lag der Schuldenerlass im Jahr 2006 bei 2,7 Mrd. US-Dollar, vor allem für den Irak und Nigeria. Das entspricht etwa einem Viertel der deutschen ODA-Leistungen.
Unter der Schuldenerlass-Blase schlummert also eine gute Nachricht: Die Ausgaben für die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sind ohne den Schuldenerlass 2006 im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent gestiegen. "Da es keine vergleichbar großen Schuldner mehr gibt, wird die Bundesregierung in Zukunft noch mehr Gelder für die originäre Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung stellen müssen, wenn die deutsche ODA-Quote nicht wieder sinken soll", erläutert Hermle.
G8-Gipfel: Zeichen setzen!
Die ODA-Zahlen von 2006 zeigen für die meisten G8-Länder eine negative Tendenz. "Dies ist eine schwere Hypothek für den G8-Gipfel im Juni. Die G8-Regierungen haben die Wahl, wortbrüchig zu werden oder ein Zeichen zu setzen. Im Rahmen ihrer G8-Präsidentschaft sollte die deutsche Regierung mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Entwicklungszusammenarbeit deutlich erhöhen", fordert Hermle.
Einer repräsentativen Oxfam-Meinungsumfrage aus dem März 2007 zufolge halten es 71 Prozent der Deutschen für wichtig, dass Deutschland sein Versprechen hält und bis zum Jahr 2015 die deutsche Entwicklungshilfe verdoppelt.
Die Oxfam-Umfrage "Entwicklungspolitik in Deutschland" können Sie unter www.oxfam.de/a_611_presse.asp?id=253 als pdf herunterladen.
Originaltext: Oxfam Deutschland e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51594 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51594.rss2
Pressekontakt: Mirjam Hägele, Tel.: 030-45 30 69 50, Handy: 0177-880 99 77, E-Mail: mhaegele@oxfam.de Jörn Kalinski, Tel.: 030-42 85 06 23, Handy: 0171-836 06 31, E-Mail: jkalinski@oxfam.de Oxfam Deutschland e.V., Greifswalder Str. 33a, 10405 Berlin, Tel.: 030-42 85 06 21
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