AZM: Kommentar zu Muslimen
Geschrieben am 11-04-2007 |
Mainz (ots) - Aller Anfang ist schwer. Deshalb ist das vorläufige Scheitern der Muslime, einen gemeinsamen Dachverband in Deutschland zu gründen, noch kein Unglück. Der Koordinierungsrat, auf den sich immerhin vier bislang nebeneinander, oft auch gegeneinander agierende Organisationen verständigt haben, ist zumindest eine Basis, auf der man aufbauen kann. Sie ist bitter notwendig, denn den weit über drei Millionen Menschen, die sich in Deutschland zum Islam bekennen, schlägt oft zumindest Misstrauen, noch weit mehr aber unverhohlene Abneigung entgegen. Schuld daran ist zumeist die völlige Unkenntnis über den Nachbarn, der eben nicht in die Kirche geht, sondern in die Moschee. Man kauft gern beim Türken, doch kurz dahinter ist oft Schluss. Daran sind die Muslime auch selbst nicht unschuldig, denn viel zu viele sprechen auch nach Jahrzehnten kaum deutsch und bleiben deshalb schon lieber unter sich. Nun also gibt es zumindest einen Koordinierungsrat. Auch wenn er insgesamt nur einen kleinen Teil der Muslime hierzulande repräsentiert, er ist ein Anfang. Denn in ihm haben sich die zusammengefunden, die verstanden haben, dass Integration immer auch damit beginnt, dass der Nächste einen ernst nimmt und versteht. Hier wird also ein Schwerpunkt der Arbeit der neuen Organisation liegen müssen. Das aber ist nur die eine Seite der Medaille. Die andere muss darin bestehen, nach innen zu wirken, den vielen unorganisierten Muslimen zu zeigen, dass sie nur dann in Deutschland Verständnis und Respekt finden, wenn sie sich der großen Mehrheit der Gesellschaft öffnen und, was mindestens so wichtig ist, glasklar belegen können, dass Mord und Totschlag, wie er im Namen des Islam von Afghanistan über den Irak, den Nahen Osten bis ans westliche Ende Nordafrikas täglich stattfindet, niemals ihre Duldung oder gar Billigung findet.
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