Der Tagesspiegel: Zentralrat der Juden fordert Rücktritt Oettingers Erklärung des Ministerpräsidenten als "völlig ungenügend" kritisiert
Geschrieben am 15-04-2007 |
Berlin (ots) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den offenen Brief von Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther Oettinger zu seiner umstrittenen Filbinger-Trauerrede als "völlig ungenügend" zurückgewiesen und den Rücktritt des Regierungschefs gefordert. "Er hat die ganze Angelegenheit sogar noch verschlimmert", sagte Stephan Kramer, Generalsekretär des Zentralrats, dem "Tagesspiegel" (Montags-Ausgabe). "Es bleibt nur eine mögliche Konsequenz: Er muss von seinem Amt zurücktreten." In dem offenen Brief hatte Oettinger am Samstag "Missverständnisse" im Zusammenhang mit seiner Trauerrede auf den früheren Ministerpräsidenten Filbinger bedauert, seine Äußerungen aber nicht zurückgenommen. Am Sonntag bekräftigte Oettinger, Filbinger sei ein Gegner des NS-Regimes gewesen. "Diesen Mann als Nazigegner darzustellen, der nur Opfer der Zwänge gewesen sei, ist eine Verdrehung der historischen Tatsachen und eine Unverschämtheit", sagte Kramer. Nun reiche auch eine Entschuldigung nicht mehr aus, betonte der Generalsekretär des Zentralrats. Die Union müsse sich die Frage stellen, ob dieser Mann als Ministerpräsident noch tragbar sei.
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