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Stuttgarter Zeitung: Sozialpsycholge: Oettinger sucht die "gute deutsche Geschichte"

Geschrieben am 15-04-2007

Stuttgart (ots) - Baden-Württembergs Ministerpräsident Günther
Oettinger ist in der Trauerrede für seinen Amtsvorgänger Hans
Filbinger einem typisch deutschen Erzählmuster gefolgt, sagt der
Essener Sozialpsychologe und Gedächtnisforscher Harald Welzer in
einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung (Montagsausgabe).
Oettinger hatte gesagt, Filbinger habe sich dem
nationalsozialistischen Regime nicht entziehen können. Welzer, der
das deutsche Erinnern im Rahmen eines interdisziplinären
Forschungsschwerpunkt untersucht, erkennt in solchen Äußerungen das
Stereotyp vom "Muss-Nazi" wieder. Außerdem sei Oettinger wie viele
Deutschen auf der Suche nach der "guten deutschen Geschichte". Dem
stünden freilich historisch gesicherte Fakten gegenüber. Dass solche
Äußerungen die Demokratie untergraben, glaubt Welzer jedoch nicht. Es
sei positiv, dass die Aussage diskutiert werden. "So einfach ist es
nicht mehr, solche Dinge zu behaupten", sagte der Wissenschafter,
wenngleich er die Äußerung Oettingers bedrückend finde. Denn, so
Welzer, "man sollte ein einmal erreichtes Niveau der
Geschichtsschreibung nicht wieder verlassen". Es sei die Aufgabe der
politisch Verantwortlichen, wissenschaftliche Erkenntnisse so zu
nehmen, wie sie sind.

Originaltext: Stuttgarter Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=48503
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Stuttgarter Zeitung
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