VDMA: Weltweiter Boom durch Technologieführerschaft
Geschrieben am 16-04-2007 |
Hannover (ots) -
Deutschland war 2006 zweitgrößter Maschinenproduzent der Welt Exporte stiegen auf Rekordhöhe von 123 Milliarden Euro Schaden durch Produktpiraterie liegt bei fünf Milliarden Euro
"Der deutsche Maschinenbau steuert 2007 das vierte Rekordjahr an. Die Auftragseingänge unserer Branche laufen nach wie vor im zweistelligen Bereich und zwar im Inland wie auch im Ausland. "Unsere Prognose für 2007 von vier Prozent ist nicht in Stein gemeißelt. Es kann auch mehr werden. Aufgrund der guten Auftragslage und der Auslastung der Unternehmen hoffen wir, dass sich dieser Trend auch in 2008 fortsetzt", erklärte Dr. Dieter Brucklacher, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag zu Beginn der Hannover Messe. "Ob wir uns weiter am Weltmarkt erfolgreich behaupten können, hängt aber nicht nur von der Innovationskraft der deutschen Maschinenbauer ab." Brucklacher warnte die Tarifparteien vor zu hohen Lohnabschlüssen. "Wir sind dafür, dass bei den erfolgreichen Unternehmen Arbeitnehmer am Erfolg beteiligt werden. Aber nur bei den erfolgreichen Unternehmen. Dies bedeutet eben, dass wir einen moderaten, generellen, das heißt tabellen-wirksamen Abschluss bekommen, dann aber erfolgsbezogene Regelungen finden."
Weltweit wurden 2006 Maschinen und Anlagen für fast 1,3 Billionen Euro hergestellt; damit wuchs die Maschinenproduktion um 8,5 Prozent. Mit einem Produktionsvolumen von 180 Milliarden Euro rückte Deutschland erstmals auf den zweiten Platz im Ranking der weltgrößten Maschinenproduzenten vor. Japan wurde mit 174 Milliarden Euro auf Platz drei verwiesen. Die USA liegen mit 271 Milliarden Euro auf Platz 1. China bleibt mit 150 Milliarden Euro die Nummer vier.
Die Exporte der deutschen Maschinenbauer stiegen 2006 um 15 Prozent und erreichten die Rekordhöhe von 122,8 Milliarden Euro. Fast die Hälfte aller Maschinen (44,7 Prozent) ging wieder in den EU-Binnenmarkt. Größter Einzelmarkt der Welt bleiben die USA mit 10,7 Prozent Anteil und 13 Prozent Wachstum. Die Länder Ost- und Südostasiens wuchsen um 17,7 Prozent (Vorjahr: -1,9 Prozent). Der chinesische Markt nahm um 16,3 Prozent zu und wurde zweitgrößter Auslandsmarkt vor Frankreich.
Auf einzelnen Märkten waren zum Teil beachtliche Wachstumsraten zu verzeichnen. So wuchsen die Ausfuhren in die Vereinigten Emirate um 65,6 Prozent, Indien um 63,7 Prozent, Russland plus 38,7 Prozent und Korea plus 34,1 Prozent. "Von der positiven Entwicklung profitierten alle Fachzweige unserer hochspezialisierten Branche - kein einziger der über dreißig Fachzweige blieb unter fünf Prozent Exportwachstum", betonte Brucklacher.
Die starke Konjunktur führte auf der anderen Seite auch dazu, dass die deutschen Maschinenimporte um 19,1 Prozent auf 43,8 Milliarden Euro anstiegen. Die Liste der Importeure wird traditionell von unseren Schweizer Nachbarn angeführt. Aber auch hier wird man sich an neue Akteure gewöhnen müssen. China ist mit einem Plus von 33,5 Prozent nunmehr von Platz 11 auf Platz neun vorgerückt.
Produktpiraterie erreicht Schaden von rund fünf Milliarden Euro
Die Produktpiraterie hat leider im letzten Jahr erheblich zugenommen, so die Ergebnisse der neuesten VDMA-Umfrage zur Produkt- und Markenpiraterie aus dem März. "Auffallend ist der Trend, komplette Maschinen mehr und mehr nachzubauen. Während vor einem Jahr der Komplettnachbau noch bei 43 Prozent lag, liegt er heute bereits bei 60 Prozent", teilte Brucklacher mit. Es folgen Ersatzteile mit 42 Prozent und Komponenten mit 41 Prozent.
Bei den Herstellungsländern der Plagiate wurde China von 75 Prozent der betroffenen Unternehmen als Ursprungsland der Nachbauten genannt. Berücksichtigt man weiter die Listung anderer asiatischer Länder, wie Taiwan mit 12 Prozent und Korea mit 12 Prozent , so hat die überwiegende Mehrheit der nachgeahmten Produkte ihren Ursprung in dieser Region. Mit 14 Prozent werden in zunehmendem Maße auch in Indien unzulässige Nachbauten hergestellt. In Europa stammen die Plagiate mit 17 Prozent aus Italien, gefolgt von der Türkei mit 11 Prozent.
Auch bei den Absatzmärkten der Plagiate ist China wieder Spitzenreiter und wurde von 49 Prozent der betroffenen Unternehmen genannt. Auf den Europäischen Markt gelangen 22 Prozent der Fälschungen, auf den Weltmarkt 18 Prozent.
Über zwei Drittel - 68 Prozent - der Unternehmen wird durch eigene Marktkenntnisse auf die Plagiate aufmerksam. Gut die Hälfte - 51 Prozent - der Unternehmen konnte Plagiate der eigenen Waren auf Messen ausmachen.
18 Prozent der betroffenen Unternehmen meldeten Umsatzrückgänge von zehn Prozent und mehr, vier Prozent sogar Umsatzrückgänge von über 20 Prozent und 27 Prozent der betroffenen Unternehmen berichteten von Umsatzrückgängen von mehr als 5 Prozent. In Zahlen ausgedrückt: "Wir schätzen den Schaden, der den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern 2006 entstanden ist, auf über fünf Millarden Euro", sagte der Verbandspräsident.
Dass Bundeskanzlerin Merkel die internationale Zusammenarbeit zum Schutz geistigen Eigentums als ein zentrales Thema der deutschen G8-Präsidentschaft ansieht, zeige den Ernst der Situation. "Über drei Viertel der betroffenen Maschinenbau-Unternehmen - 78 Prozent - sieht durch unzulässige Nachbauten langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit bedroht. "Aus diesem Grund haben wir uns im VDMA gefragt, wie wir als Verband zusammen mit unseren Mitgliedsunternehmen gegen die Tätigkeit von Kopierern und Produktfälschern vorgehen können", so Brucklacher. Zum einen setzten immer mehr Mitgliedsunternehmen auf präventive Maßnahmen gegen Produkt- und Markenpiraterie. Der technologische Kopierschutz gewinne an Bedeutung. Zum anderen sei es sinnvoll, bei den Käufern anzusetzen und dort ein Bewusstsein für den Wert von Originaltechnologie zu schaffen.
Weltweite Kampagne "Pro Original" gestartet
Um dies zu erreichen, startete der VDMA auf der Hannover Messe die Kampagne 'Pro Original'. "Diese Kampagne soll deutlich machen, dass ein herausragendes Ergebnis nur mit Originaltechnologie erzielt werden kann. Die visuelle Klammer der Kampagne ist ein Logo mit dem Motto "Choose the Original - Choose Success!" Die Kernargumente sind somit: Qualität, Innovation, Effizienz, Erfahrung und Sicherheit", erklärte Brucklacher. Der VDMA wird diese Kampagne zusammen mit seinen Mitgliedsunternehmen in den wichtigsten Kundenländern weltweit präsentieren.
Originaltext: VDMA Verband Deutscher Maschienen- und Anlagenbau e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=33868 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_33868.rss2
Pressekontakt: Für Rückfragen erreichen Sie die Pressestelle des VDMA auf der Hannover Messe auch unter 0511-89 200 95.
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