Somalia: Die Lage der Vertriebenen verschlechtert sich dramatisch
Geschrieben am 24-04-2007 |
Berlin/Genf (ots) - Nachdem Zehntausende Menschen vor der erneuten Gewaltwelle in Mogadischu flüchten mussten, ist die Organisation Ärzte ohne Grenzen äußerst besorgt über die humanitäre Lage in Somalia. Die instabile Sicherheitslage rund um Mogadischu behindert die dringend benötigten Hilfeleistungen. Als unabhängige und unparteiische medizinische Nothilfeorganisation ruft Ärzte ohne Grenzen alle Konfliktparteien dazu auf, die humanitäre Arbeit zu respektieren und nicht zu behindern.
In Mogadischu hatten in den vergangenen Wochen viele durch den gewaltsamen Konflikt Vertriebene Zuflucht gesucht. Nach den jüngsten Kämpfen versuchen die Menschen, in andere Landesteile zu flüchten - so etwa in die Lower Shabelle-, Hiiran-, Galgaduud- und Bay-Region. Doch dort mangelt es an Gesundheitseinrichtungen und Unterkünften. An Sammelpunkten für die Vertriebenen gibt es keine Latrinen und selten eine Wasserversorgung. Da die Lebensmittelpreise ansteigen und die meisten Vertriebenen ohne jegliche Nahrung flüchten mussten, wird eine drastische Verschlechterung der Ernährungssituation vor allem von Frauen und Kindern befürchtet.
In Afgooye, einem ehemaligen Universitäts-Campus westlich von Mogadischu, haben rund 50.000 Menschen bei der einheimischen Bevölkerung Zuflucht gesucht. Andere haben in rund zehn Kilometer entfernten Universitätsgebäuden Schutz gefunden. Die meisten Menschen müssen sich jedoch mit primitivsten Unterkünften begnügen, oder sie schlafen am Straßenrand unter Bäumen. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass sich ihre Gesundheitslage rapide verschlechtert. So sind in den verbleibenden lokalen Gesundheitseinrichtungen bereits 401 Fälle wässrigen Durchfalls registriert worden, davon endeten bisher 13 Fälle tödlich.
Einem Team erfahrener somalischer Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen gelang es am 17. April, in die Konfliktgegend vorzudringen und den noch vorhandenen Gesundheitseinrichtungen Medikamente zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wurden Hilfsgüter an 2.500 mittellose Familien verteilt, darunter 5.000 Plastikplanen. Zusammen mit weiteren Organisationen versucht das Ärzte ohne Grenzen-Team, den Vertriebenen sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Die Organisation ist derzeit in der Lage, in Afgooye täglich 48.000 Liter Trinkwasser aufzubereiten. Dies ist jedoch viel zu wenig, um den Bedarf zu decken.
Wegen der prekären Sicherheitslage können immer weniger Hilfsorganisationen im größeren Umfang Hilfe leisten. Eines der Gebäude des Gesundheitszentrums von Ärzte ohne Grenzen in Yagshid (Region Middle Shabelle) wurde am 20. April von einer Rakete getroffen. "Ärzte ohne Grenzen macht sich große Sorgen, da nach der Wiederaufnahme der Kämpfe in Mogadischu die Lage im Land äußerst unberechenbar geworden ist", sagt Hugues Robert, Leiter der Notfallprogramme von Ärzte ohne Grenzen in Genf. "Sie schränkt unsere Möglichkeiten zur schnellen Intervention massiv ein. Falls die jetzige Situation in Afgooye andauert, könnte schon bald eine sehr ernsthafte humanitäre Krise entstehen."
Ärzte ohne Grenzen ist seit 1991 in Somalia aktiv. Medizinische Projekte werden in den Regionen Galgaddud, Hiraan, Lower Shabelle, Bakool und Bay betrieben. Seit dem Wiederaufflammen der Kämpfe leistet Ärzte ohne Grenzen Hilfe für die Vertriebenen rund um Mogadischu.
Originaltext: Ärzte ohne Grenzen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6684 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6684.rss2
Pressekontakt: Christiane Löll, Svenja Kühnel, Tel.: 030-22 33 77 00 http://www.aerzte-ohne-grenzen.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
66645
weitere Artikel:
- GE Healthcare mit Hexvix® auf dem Weg zum Standard der Blasenkrebsdiagnostik / Fluoreszenzzystoskopie mit Hexvix® als Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode (NUB) anerkannt München (ots) - Mit der Aufnahme in den Katalog der Neuen Behandlungs- und Untersuchungsmethoden bestätigt das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus die Effektivität der Hexvix® (Hexaminolaevulinat)-Fluoreszenzzystoskopie in der Harnblasenkrebsdiagnostik. Die Methode erfüllt mit nachgewiesener Qualität und Wirksamkeit die Voraussetzungen für die Anerkennung durch das Institut, das die Krankenkassen und Krankenhäuser bei der Abrechnung stationärer Krankenhausleistungen unterstützt. Ab sofort können Krankenhäuser zusätzliche Budgets mehr...
- smartnet bietet Freiberuflern und Kleinunternehmern mit dem smartNETphone eine flexible Telefonlösung mit geringer Vertragslaufzeit und großem Funktions-Umfang bei niedrigen Kosten Hamburg (ots) - Flexibilität, optimale Erreichbarkeit und Kostenkontrolle sind für Freiberufler und Kleinunternehmer besonders wichtig. Mit dem smartNetphone hat die smartnet Online Service GmbH eine Telefonlösung entwickelt, die exakt auf diese Bedürfnisse ausgerichtet ist. Benötigt der Kunde kurzfristig einen oder mehrere Anschlüsse, können die ganz einfach per Mausklick unter www.smartnetphone.de bestellt werden. Ein zusätzlicher Telefonanschluss oder eine Telefonanlage werden nicht benötigt. Jeder Anschluss erhält eine echte, mehr...
- "Es war Bestimmung. Ich sollte Model werden." - Karolina Kurkova, offiziell teuerste Frau der Welt, im Exklusiv-Interview in der neuen PARK AVENUE Hamburg (ots) - "Ich habe als Kind die Kamera gehasst", sagt Karolina Kurkova, die bereits unzählige Cover zierte und eine Gage von bis zu 200.000 Dollar am Tag verdient, in der Mai-Ausgabe von PARK AVENUE (erscheint am 25. April 2007). Trotz ihres Erfolges ist das tschechische Supermodel natürlich und erfrischend unkapriziös geblieben: "Ich sehe mich nicht so super. Ich sehe mich als eine normale Person." Im Interview mit dem PersonalityMagazin spricht Kurkova jetzt exklusiv über sich, den Glanz und das Elend der Modewelt, in der längst mehr...
- 64. Aachener Hospizgespräche anlässlich des Welthospiztages am 3. November 2007 - Wie arbeitet das Palliative-Care-Team 2010? Aachen (ots) - Unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt werden am Samstag, den 3. November 2007 die 64. Aachener Hospizgespräche stattfinden. Neben der Ministerin werden zahlreiche Experten aus Medizin, Gesundheitspolitik, Verbänden, Krankenkassen und Institutionen, die sich der Sterbebegleitung widmen, den Tag aktiv mitgestalten. Im Mittelpunkt wird die Frage stehen: "Wie kann eine flächendeckende palliativmedizinische Versorgung schwerkranker Menschen am Ende des Lebens gelingen?" "Das Jahr 2007 ist mehr...
- Jetzt im exklusiven Porträt in PARK AVENUE: Verona und Franjo Pooth - "Wir sind wie Topf und Deckel" Hamburg (ots) - In der Mai-Ausgabe von PARK AVENUE (erscheint am 25. April 2007) geht das PersonalityMagazin dem beruflichen wie privaten Geheimnis des Ehepaares Pooth auf den Grund: "Wir sind wie Topf und Deckel", sagt Verona Pooth über sich und ihren Ehemann. Die Werbemillionärin und den Geschäftsmann verbindet vor allem eines: ihr Humor. Veronas Popularität rührt vor allem von ihrer Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Das machte sie glaubwürdig und wurde zum neuen Fundament ihrer Karriere. Und Franjo? Als er noch in dem Ruf mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Sonstiges
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|