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Internationaler Tag der Pressefreiheit: ROG fordert mehr Sicherheit für Journalisten - Sperr: 3. Mai 2007

Geschrieben am 02-05-2007

Berlin (ots) - ROG fordert mehr Sicherheit für Journalisten /
Aktuelle Zahlen Getöteter, Inhaftierter und Entführter / Neue Liste
der größten Feinde der Pressefreiheit

Reporter ohne Grenzen (ROG) appelliert anlässlich des
Internationalen Tages der Pressefreiheit am 3. Mai an Regierungen
weltweit, sich verstärkt für Pressefreiheit und die Sicherheit von
Journalisten einzusetzen.

"82 getötete Journalisten in 2006 und 24 bereits in diesem Jahr -
diese erschreckend hohen Zahlen zeigen, wie gefährlich unabhängige
Berichterstattung in vielen Ländern der Welt ist", sagt Michael
Rediske, Vorstandssprecher von Reporter ohne Grenzen. "Vor allem im
Irak, aber auch auf den Philippinen, in Mexiko, Russland und
Kolumbien laufen kritische Journalisten Gefahr, ihre Recherchen mit
dem Leben zu bezahlen."

Mit einem Trauerzug im Zentrum Berlins erinnert ROG am 3. Mai an
die weltweit getöteten Journalistinnen und Journalisten. Zehn Särge
stehen für die zehn Länder, in denen die meisten von ihnen ums Leben
kamen. In Gedenken an die im vergangenen November ermordete russische
Journalistin Anna Politkowskaja beginnt der Zug vor der russischen
Botschaft und führt dann zum Reichstag.

ROG fordert von allen Regierungen, sich aktiv für Pressefreiheit
und freie Meinungsäußerung als Grundpfeiler jeder Demokratie
einzusetzen, im eigenen Land und auch weltweit. "Dazu gehört es, für
die Sicherheit von Berichterstattern zu sorgen und sich für eine
lückenlose Aufklärung der Morde an Journalisten einzusetzen", so
Rediske. Zudem müsse die Bundesregierung bei einer engen
wirtschaftlichen Zusammenarbeit, beispielsweise mit China oder
Russland, das Recht auf freie Meinungsäußerung einfordern.

Eine weitere Gefahr sieht ROG in der zunehmenden Zahl von
entführten Journalisten. Allein 13 werden derzeit im Irak und in Gaza
gewaltsam festgehalten, unter ihnen der britische BBC-Korrespondent
Alan Johnston, der seit dem 12. März Geisel im Gaza-Streifen ist. Im
vergangenen Jahr verzeichnete ROG 56 Kidnappings von Journalisten
weltweit.

Auch in westlichen Demokratien muss die Pressefreiheit
kontinuierlich verteidigt werden. In Staaten der EU wie in den USA
wird der Quellenschutz immer wieder missachtet, häufig mit dem
Argument des Anti-Terror-Kampfes. Rediske: "Dass Journalisten ihren
Informanten Anonymität garantieren können, ist eine wesentliche
Voraussetzung dafür, dass die Medien ihre Kontrollfunktion ausüben."

Weiterhin stellt ROG am 3. Mai seine neueste Liste der "größten
Feinde der Pressefreiheit" vor. Zu ihnen zählen Russlands Präsident
Wladimir Putin, Tunesiens Staatschef Ben-Ali, Weißrusslands Präsident
Alexander Lukaschenko, Kubas Staatschef Fidel Castro und sein
Vertreter Raul Castro, islamistische Gruppen im Irak und Afghanistan
sowie Paramilitärs in Kolumbien. Neu hinzugekommen sind in diesem
Jahr die Präsidenten von Laos und Aserbaidschan sowie mexikanische
Drogenkartelle, die für die Morde an mehreren Journalisten
verantwortlich sind. Von der Liste gestrichen wurden u.a. der König
Nepals und nepalesische Maoistenführer, nachdem der Bürgerkrieg dort
im November 2006 beendet wurde (Vollständige Liste: siehe unten).

TRAUERZUG mit zehn Särgen am 3. Mai: 10 Uhr 30 Start vor der
russischen Botschaft (Unter den Linden 63 - 65), Ende ca. 11 Uhr vor
dem Reichstag.

SEIT 1.1.2007 GETÖTET:
24 Journalisten, 5 Medien-Assistenten. Derzeit inhaftiert: 125
Journalisten, 4 Medien-Assistenten, 67 Online-Dissidenten.

SEIT 2000 wurden die MEISTEN JOURNALIST/INNEN in folgenden 10
Ländern GETÖTET:
Irak (119), Philippinen (33), Russland (21), Kolumbien (17), Mexiko
(16), Afghanistan (11), Bangladesch (10), Indien (10), Sri Lanka (9),
Brasilien (9) (insgesamt 255 in diesen Ländern und 350 weltweit).

Die 34 GRÖSSTEN FEINDE DER PRESSEFREIHEIT:
Afghanistan, Bangladesch, Irak, Pakistan, Palästinensische
Autonomiegebiete:
Bewaffnete islamistische Gruppen
Äquatorialguinea: Teodoro Obiang Nguema, Präsident
Äthiopien: Meles Zenawi, Premierminister
Aserbaidschan: Ilham Aliev, Präsident
China: Hu Jintao, Präsident
Elfenbeinküste: Charles Blé Goudé und seine Miliz "Junge Patrioten"
Eritrea: Issaias Afeworki, Präsident
Gambia: Yahya Jammeh, Präsident
Iran: Ali Chamenei, Oberster Rechtsgelehrter
Iran: Mahmoud Ahmadinejad, Präsident
Kasachstan: Nursultan Nazarbayev, Präsident
Kolumbien: Diego Fernando Murillo Bejarano, Chef der Paramilitärs
Kolumbien: Raúl Reyes, Guerrillachef
Kuba: Fidel Castro, Regierungschef und Staatsminister und sein
Vertreter Raúl Castro
Laos: Choummaly Sayasone, Präsident
Libyen: Muammar Gaddafi, Staatsoberhaupt und Revolutionsführer
Maldiven: Star Force Police
Mexiko: Drogenkartelle
Myanmar: Than Shwe, Staatschef, Chef des Militärrates
Nigeria: Staatssicherheitsdienst State Security Service (SSS)
Nordkorea: Kim Jong-il, Generalsekretär der regierenden
Arbeiterpartei
Pakistan: Pervez Musharraf, Präsident
Ruanda: Paul Kagame, Präsident
Russland: Vladimir Putin, Präsident
Saudi Arabien: Abdallah Ibn al-Saud, König
Simbabwe: Robert Mugabe, Präsident
Spanien: ETA, terroristische Organisation
Sri Lanka: Tamilische Paramilitärs
Swaziland: Mswati III, König
Syrien: Bashar el-Assad, Präsident
Tunesien: Zine el-Abidine Ben Ali, Präsident
Usbekistan: Islam Karimov, Präsident
Vietnam: Nong Duc Manh, Generalsekretär der regierenden
Arbeiterpartei
Weißrussland: Alexander Lukashenko, Präsident

Originaltext: Reporter ohne Grenzen e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51548
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51548.rss2

Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Katrin Evers
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
presse@reporter-ohne-grenzen.de
www.reporter-ohne-grenzen.de
Fon +49/30/615 85 85
Fax +49/30/614 56 49


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