Schipanski: Weiter steigende Heilungschancen bei Krebs / Wiestler: Bundesweite Standards in der Krebsbehandlung nötig
Geschrieben am 07-04-2006 |
Bonn (ots) - Die Heilungschancen bei Krebserkrankungen werden sich nach Meinung der Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Dagmar Schipanski, weiter erhöhen. Gerade im Bereich der Krebserkrankungen bei Kindern sei in den vergangenen Jahren ein deutlicher Erfolg in der Bekämpfung zu verzeichnen, sagte sie in der PHOENIX-Sendung "WissenschaftsFORUM Petersberg" (Sendetermin: Samstag, 8. April. 22.15 Uhr). Vor 30 Jahren seien noch drei von vier krebskranken Kinder gestorben. Heute könne man drei von vier erkrankten Kindern heilen. Trotz des medizinischen Fortschritts rechne sie jedoch nicht mit einer völligen Ablösung der Chemotherapie, sagte Schipanski. Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung forderte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums, Otmar Wiestler, eine Erhöhung der Zuschüsse für die Gesundheitspolitik. "Ich glaube, dass wir in der Gesundheitspolitik mit Einsparungen nicht mehr viel erzielen können," so Wiestler. Stattdessen müsse zukünftig mehr in Gesundheit investiert werden. Zehn Milliarden Euro würden jährlich für nicht verschriebene Medikamente ausgegeben, wobei Krebsbehandlungen zwei Milliarden Euro kosteten, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums. Als wichtigste Hoffnungsträger für Krebspatienten nannte Wiestler verbesserte Medikamente, die nur Krebszellen angreifen, statt allen Zellen bei der Chemotherapie. Auch eine auf den Patienten individuell zugeschnittene Bestrahlungstherapie und größere Bemühungen, Krebs früher zu erkennen, seien wichtige Säulen. Wiestler räumte ein, dass in den USA und Skandinavien die Heilungschancen größer seien als etwa in Deutschland. Einer der Gründe dafür sei, dass es keine bundesweiten Standards für Behandlungen gebe. In diesem Zusammenhang plädierte Wiestler für spezialisierte Krebs-Kliniken.
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