 Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Übergewicht
Geschrieben am 09-05-2007 |
Wiesbaden (ots) - Man braucht meist keine Berechnungsindizes, um
festzustellen, dass man ein paar Pfunde zu viel Körpergewicht mit
sich herumschleppt. Die meisten Betroffenen merken das auch so, tun
aber nichts dagegen. Die einen glauben, es sei ja gar nicht so
schlimm, fühlen sich vielleicht sogar wohl. Andere übersehen einfach
die Gefahr für die eigene Gesundheit und Lebenserwartung.
Dass die Behandlung von Folgeerkrankungen, vor allem des
Herz-Kreislauf-Systems, die Allgemeinheit jedes Jahr mit einem
zweistelligen Milliardenbetrag belastet, interessiert sie schon gar
nicht. So wächst die Zahl der Übergewichtigen in Deutschland
beständig. Besonders alarmierend: Es betrifft längst nicht mehr nur
Erwachsene. Auch immer mehr Kinder sind zu schwer. Da heißt es
gegensteuern. Mit einem Aktionsplan will die Bundesregierung die
Bürger für das Problem sensibilisieren. Ob es hilft, ist fraglich,
denn schon heute könnte jeder wissen: Die meisten von uns essen zu
"gut", aber nicht richtig, und kombinieren das auch noch mit einem
fatalen Mangel an Bewegung. Die Folgen sind im Alltagsleben im Sinne
des Wortes unübersehbar.
Die wenigsten müssen deshalb gleich strenge Diät halten: Gesunde
Ernährung, weniger Süßigkeiten, weniger Fett, Kohlehydrate in Maßen,
mehr Sport und mehr Bewegung im Alltag, das Auto öfter einmal stehen
lassen das als Königsweg zu begreifen ist so schwer nicht. Um den
Teufelskreis sicher zu durchbrechen, sind noch vor der Regierung
besonders die Eltern gefragt.
Unseren Kindern müssen wir den Zusammenhang von Essverhalten und
Körpergewicht klar machen. Sie sind lernfähiger als Erwachsene, die
oft nur zu faul sind, in die Gänge zu kommen und so ein schlechtes
Beispiel abgeben.
Originaltext: Wiesbadener Kurier
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Melanie Wied
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