Föderalismusreform: Lenkt die große Koalition beim Heimrecht ein?
Geschrieben am 07-04-2006 |
Berlin (ots) -
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) begrüßt die offenkundige Einsicht der großen Koalition im Zuge der Föderalismusreform, das Heimrecht als Bundesgesetz zu erhalten: Sowohl die verantwortliche Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ursula von der Leyen, als auch Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hätten Bedenken gegen die geplante Verlagerung des Heimrechts in die Zuständigkeit 16 einzelner Länder angemeldet. Dies sagte die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk, auf dem BKK-Pflegetag in Berlin.
bpa-Präsident Bernd Meurer: Wir sind sehr erfreut, dass die große Koalition unsere eindringlichen Appelle nicht überhört hat. Seit über einem Jahr weisen wir darauf hin: Ein einheitliches Bundesgesetz ist notwendig, damit Heimbewohnerinnen und Heimbewohner in allen Ländern, unabhängig von der jeweiligen Finanzlage, die gleichen Lebensverhältnisse vorfinden."
Sehr erfreulich sei ebenfalls, so Meurer weiter, dass die Forderung nach einer Beibehaltung der Bundeszuständigkeit beim Heimrecht mittlerweile auf eine breite, nahezu einhellige Unterstützung bei allen Parteien trifft: Umfassenden Korrekturbedarf am Entwurf für die Föderalismusreform, und ausdrücklich auch beim Heimrecht, sieht Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse (SPD).
Damit übereinstimmend äußern sich die Seniorenpolitiker seiner Fraktion. Allen voran die seniorenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Christel Humme, spricht sich in ihrer aktuellen Pressemitteilung deutlich gegen eine Verlagerung des Heimgesetzes vom Bund auf die Länder aus: Dies ist ein Irrweg. Denn dann droht die Gefahr von Sozialdumping."
bpa-Geschäftsführer Herbert Mauel teilt die durch Christel Humme weiter ausgeführten Befürchtungen: Angesichts leerer Kassen werden sich viele Länder dazu gezwungen sehen, die Anforderungen an die Heime mehr und mehr unter den Vorbehalt der Finanzierung zu stellen. Fehlen bundesweite Mindeststandards, ist ein Wettbewerb nach unten zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen zu erwarten. Dann wird der Wohnort eines Heimbewohners darüber entscheiden, wie seine Rechte und die Qualität seiner Versorgung aussehen. Das können wir im Interesse der hilfebedürftigen Menschen nicht zulassen."
Herbert Mauel: Zudem würden 16 verschiedene Länderheimgesetze alles andere als einen Beitrag zum Bürokratieabbau leisten."
Der bpa vertritt bundesweit rund 4.300 private Pflegeeinrichtungen, darunter mehr als 2.300 Heime.
Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=17920 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_17920.rss2
Für Rückfragen:
Herbert Mauel, 030/30878860.
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
7111
weitere Artikel:
- Märkische Oderzeitung: kommentiert am Sonnabend, den 9. April 2006 die Wahl von Petra Pau (Linkspartei) zur Bundestagsvizepräsidentin: Frankfurt/Oder (ots) - Die in Linkspartei umbenannte PDS besetzt - übrigens nicht zum ersten Mal - einen von sechs Stellvertreterposten des protokollarisch zweithöchsten Staatsamtes im Land. In seiner praktischen Bedeutung ist das nicht all zu hoch zu veranschlagen; in seiner Symbolik allerdings schon. Die Partei, die in weiten Teilen noch immer so tut, als wolle sie politisch ganz woanders hin, ist angekommen und hat sich im politischen Betrieb etabliert. Nicht nur in ihrem ostdeutschen Biotop, wo ihre Sonderrolle aus der Vergangenheit mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Wahl von Pau Halle (ots) - Mit der Wahl von Petra Pau zur Vizepräsidentin des Bundestags kann vorerst ein nicht eben glanzvolles Kapitel Parlamentsgeschichte geschlossen werden. Denn durch die Nichtwahl von Linksparteichef Lothar Bisky in dieses Amt handelte sich das Hohe Haus den Vorwurf ein, sich bei den Linken nicht an parlamentarische Gepflogenheiten zu halten. Pau ist nun gewählt und das Argument vom Tisch, die Linken sollten gedemütigt werden. 385 von 581 Abgeordneten-Stimmen sind dabei ein ordentliches Resultat. Das hat viel mit dem Ansehen mehr...
- WAZ: Die Legehennen-Debatte: Frühstückseier aus deutschen Käfigen - Kommentar von Christina Wandt
Essen (ots) - Tiere haben hier zu Lande eine starke Lobby. Tausende Deutsche sind in Tierschutzorganisationen aktiv, andere führen einen einsamen Kampf für das Recht ihres Hundes, Sandkästen zu verunreinigen und sich ohne Leine frei zu entfalten. Tierfreunde hinterlassen ihr Vermögen der geliebten Katze, Taubenfreunde füttern ungehemmt die lästigen Vögel, deren Kot ganze Innenstädte verunziert und wertvolle Baudenkmäler zerstört. Kein Wunder also, dass die Deutschen auch ein Herz haben für die harmlose Henne, die weder Kindern noch Kulturgütern mehr...
- WAZ: Furcht vor Kollaps und Chaos: Religiöse Einflüsterer aus dem Iran und Saudi-Arabien könnten als Finanziers einspringen - Analyse von Tobias Blasius
Essen (ots) - Die Palästinenser-Hilfen haben sich für die europäische Nahost- Politik zur Frage der Glaubwürdigkeit entwickelt. Als größter Geldgeber verlangt die EU seit Wochen von der neuen Hamas-Regierung, sie solle der Gewalt abschwören und das Existenzrecht Israels anerkennen. Dies sei die Geschäftsgrundlage für weitere Millionenflüsse. Bislang ließen die radikal-islamischen Machthaber in der Autonomiebehörde solche Appelle ungerührt verhallen. Sie provozierten damit geradezu den Zahlungsstopp, den Brüssel nun verhängte. Die EU würde sich mehr...
- Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zum Finanzhilfenstopp der EU für Palästinenser: Hamas zeigt Wirkung Cottbus (ots) - Es geht nicht ohne internationale Hilfe. Die Palästinenser brauchen finanzielle, um Überleben zu können, politische, um endlich zu ihrem Staat zu kommen und wirtschaftliche, um diesen aufzubauen. Dafür müssen sie einen politischen Preis zahlen. Das haben Jassir Arafat und sein Nachfolger Mahmud Abbas eingesehen. Das wollten die Hamas-Radikalinski nicht wahrhaben. Sie verweigerten sich den drei ultimativen und berechtigten Forderungen der internationalen Gemeinschaft des Nahost-Quartetts aus Vertretern von Russland, USA, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|