Steinbach: Bundespräsident setzt positive Signale für Menschenrechte
Geschrieben am 21-05-2007 |
Berlin (ots) - Anlässlich der beginnenden Asien-Reise von Bundespräsident Köhler erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB:
Bundespräsident Köhler setzt mit seiner Asien-Reise positive Signale für Menschenrechte.
Im Vorfeld seiner Reise hatte sich Bundespräsident Köhler mit dem Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestages zu einem Gedankenaustausch getroffen und dabei sein profundes Wissen und Engagement für die Menschenrechte unter Beweis gestellt.
Der Deutsche Bundestag hat in der vergangenen Sitzungswoche die Zustände in den chinesischen Zwangsarbeitslagern "Laogai" verurteilt und die Volksrepublik China zur Freigabe von Informationen über das Lagersystem aufgefordert. Unabhängige Schätzungen gehen davon aus, dass gegenwärtig vier bis sechs Millionen Chinesen in bis zu 1.000 Laogai-Lagern einsitzen. Dazu gehören politisch Inhaftierte genauso, wie Angehörige von ethnischen und religiösen Minderheiten: Tibeter, Mongolen, Uiguren und Falun Gong Praktikzierende. Aber auch Drogensüchtige und Homosexuelle werden oft jahrelang zur Lagerhaft verurteilt.
Die Lebensbedingungen in den Lagern selbst sind menschenverachtend. Misshandlungen, Mangelernährung, sexueller Missbrauch sind trauriger Alltag. Angewandte Foltermethoden sind seit jeher aus kommunistischen und anderen Lagersystemen bekannt: Hiebe, Schlafentzug, Stromschläge und psychische Folter.
Unser Verständnis von Menschenwürde verlangt es, den Druck auf die chinesische Staatsführung in der Laogai-Frage aufrechtzuerhalten. Nicht viel besser ist es um die Menschenrechte in Vietnam bestellt. Presse- und Meinungsfreiheit sind nicht garantiert. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat den Generalsekretär der regierenden Arbeiterpartei, Kim Jong-il, auf die Liste der "größten Feinde der Pressefreiheit" gesetzt. Auch in der Rangliste von Reporter ohne Grenzen zur Lage der Pressefreiheit weltweit rangiert Vietnam mit Rang 155 von 168 untersuchten Ländern am Ende der Pressefreiheit. In der jüngsten Vergangenheit wurden elf Journalisten, Internet-Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten zu Haftstrafen zwischen drei und fünf Jahren verurteilt.
Auch die Situation von christlichen Minderheiten in Nordkorea ist desolat. Nordkorea steht zum vierten Mal in Folge an der Spitze des Weltverfolgungsindexes der überkonfessionellen Organisation Open Doors. Die Tätigkeit christlicher Kirchen wird als bedrohlichen ausländischen Einfluss und damit als Gefahr für den Staatsapparat gesehen. Die wenigen im Land zugelassenen Kirchen dienen dem herrschenden Apparat lediglich zu Propagandazwecken. Allen anderen Gläubigen ist eine Religionsausübung nur unter äußerster Gefahr und unter erschwerten Bedingungen in Untergrundgemeinden möglich. Trotz der äußerst rigiden Informationspolitik erreichen uns auch immer wieder Berichte über öffentliche Hinrichtungen von Gläubigen, Inhaftierungen in Zwangserziehungslagern und Folter. Jüngstes Beispiel ist die Verurteilung des Pfarrers und Journalisten Nguyen Van Ly zu acht Jahren Gefängnis.
Wir sind davon überzeugt, dass Bundespräsident Köhler die geschilderten Menschenrechtesverletzungen offen und mutig ansprechen wird.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
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