Wiesbadener Kurier: Kommentar zu Seehofer
Geschrieben am 31-05-2007 |
Wiesbaden (ots) - Heuchelei, Doppelleben und Verrat. Die Rede ist weder von einem Mafia-Klan noch von einer Fernseh-Seifenoper, sondern vom Spitzenpersonal der allerchristlichsten Partei Deutschlands, der CSU. Mit offenen Enthüllungsdrohungen an seine Gegner scheint Horst Seehofer die Spirale der parteiüblichen Gemeinheiten nun noch einmal weitergedreht zu haben. Der Hinweis des Ministers, er habe "viel Material" über seine Konkurrenten, war vielleicht missverständlich, auf jeden Fall skrupellos, vor allem aber: er war ein Fehler. Mit einem erpresserischen Rachefeldzug mag Seehofer in der CSU Furcht auslösen, an die Spitze der Partei gelangt er so nicht. Das (Wahl-)Publikum ist mit solchen Schlammschlachten ohnehin nicht zu gewinnen. Es wendet sich ab mit Grausen. Seit Theo Waigels heimliche Freundin (und jetzige Ehefrau) Irene Epple pünktlich zu dessen Machtkampf mit Edmund Stoiber ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt wurde, weiß man, mit welch harten Bandagen in der bayerischen Staatspartei um höchste Ämter gerungen wird. Und auch die Informationen über Seehofers Geliebte sind nicht zufällig, sondern aus Anlass des Wettstreits um die Stoiber-Nachfolge bei der Boulevardpresse gelandet. Aber dass die Freundin kurz vor dem entscheidenden Wahlparteitag ein Kind erwartet, kann der Minister schwerlich den Partei"freunden" anlasten. Und auch die Tatsache, dass sich Seehofers private Verhältnisse zwischen Ehefrau und Geliebter über Monate hinweg so offen gestalten wie das Rennen um den CSU-Vorsitz, fällt allein in seine eigene Verantwortung. Seehofers Dilemma ist zum größten Teil hausgemacht. So sicher auch das Privatleben aus der Politik herauszuhalten ist, so unvermeidlich muss die Frage aufkommen, ob ein im Persönlichen so Schwankender einen stabilen Vorsitzenden abzugeben vermag.
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