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* Demonstration am Aktionstag globale Landwirtschaft gegen die G8 * 5000 protestieren gegen industrialisierte Landwirtschaft und Hunger in der Welt

Geschrieben am 03-06-2007

Rostock (ots) - Trotz vieler Parallelveranstaltungen zogen über
5000 Menschen am Nachmittag durch die Rostocker Innenstadt - mit
dabei zahlreiche Großpuppen, Clowns und Sambagruppen. "Wir lassen uns
das Recht auf Demonstration nicht nehmen und von der Polizei nicht
provozieren", so Georg Jansen, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft
bäuerlicher Landwirtschaft (ABL) und im Wendland seit Jahren im
Widerstand gegen die Castor-Transporte aktiv."Wir haben gute Gründe,
warum wir hier sind", so Jansen weiter.
Entgegen der Rhetorik der Hunger- und Armutsbekämpfung, die jeden
G8-Gipfel begleitet, verfolgen die reichsten Industrieländer eine
zerstörerische, neoliberal zugespitzte Agrar- und Fischereipolitik,
die zu mehr Vertreibung, Hunger und rasant wachsender Ungleichheit
führt. Hiervon profitieren weltweit vor allem transnationale Konzerne
und Großagrarier. Die G8-Regierungen und die EU haben einen
erheblichen Anteil daran, dass die Existenzgrundlagen von Kleinbauern
insbesondere in den ärmeren Ländern systematisch zerstört werden.
Eine Folge davon, dass subventionierte Lebensmittel ihre Märkte
kaputt machen und Entwicklungsländer durch WTO und bilaterale
Freihandelsabkommen zur ungeregelten Weltmarktöffnung gezwungen
werden.
"Armut ist politisch gewollt. Weil Menschen davon profitieren, wenn
andere Menschen hungern müssen.", so erneut Georg Jansen von der ABL.
Die Aktivistin des globalen Kleinbauernnetzwerkes La via campensina,
Flor Martinez aus Nicaragua, macht Freihandel, Gentechnik und den
Boom der Biotreibstoffe dafür verantwortlich, dass Menschen in den
Entwicklungsländern kein Land zum Anbau ihrer Lebensmittel haben.
"Die G8 gefährden unsere Ernährung und zerstören unsere Umwelt", so
Martinez weiter.
"Es braucht ein anderes Landwirtschaftmodell in Nord und in Süd,
ökologisch, sozial gerecht und an den Bedürfnissen der Menschen
orientiert", so Thomas Janoschka vom Aktionsnetzwerk globale
Landwirtschaft. Das bedeute: keine Freihandelsabkommen über
Agrarprodukte, den Vorrang des Anbaus von Lebensmitteln vor
Energiepflanzen und Viehfutter, die Förderung kleinbäuerlicher
Strukturen statt die Subventionierung von industrialisierter
Großproduktion, den freien Zugang zu Saatgut und die Verhinderung von
Dumpinglöhnen in Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und
Handel."Damit Hunger und Umweltzerstörung in der Welt wirklich
bekämpft werden.", so Janoschka weiter.
Die Demonstration begann an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen
Fakultät der Universität Rostock, wo massiv im Bereich der Gentechnik
geforscht wird. Der Imker Michael Grolm hielt es bei der
Auftaktkundgebung für nicht unwahrscheinlich, dass Genmais für das
dramatische Bienensterben verantwortlich ist.
Ein Zwischenhalt gab es an einer Filiale des Discounters LIDL. Der
Grund: Die niedrigen Löhne der Verkäuferinnen, die das letzte Glied
einer ausbeuterischen Produktionskette in der Landwirtschaft sind.
Die Kontrolle über Saatgut und Anbau bis hin zum Einzelhandel
befindet sich weitgehend in den Händen einiger weniger global
agierender Konzerne; Bauern in Süd und Nord sind ihrem Preisdiktat
ausgeliefert und erhalten Erzeugerpreise oft unter den
Produktionskosten.
Nach der Demonstration zogen 2000 Menschen weiter nach Groß
Lüddewitz, wo sie gegen das dortige Agro-Bio-Technikum und dessen
umstrittene Genforschung und Freilandversuche protestieren. Einige
der Maiskolben, die am Morgen bei einer Befreiung eines tausend
Quadratmeter großen Genmaisfeldes im vorpommerschen Strassburg
geerntet wurden, waren bereits auf die Demonstration mitgebracht
worden.

Originaltext: Gerechtigkeit Jetzt!
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=66721
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_66721.rss2

Pressekontakt:
Weitere Auskünfte:
Thomas Janoschka, Pressesprecher des Aktionsnetzwerks G8 und Globale
Landwirtschaft, 0162/1548890


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