ots.Audio: Wissen Sie, wo Ihr Kaffee herkommt, der gerade auf dem Schreibtisch kalt wird?
Geschrieben am 15-06-2007 |
Köln (ots) -
- Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.multimedia.mecom.eu abrufbar -
Anmoderation
Wissen Sie, wo Ihr Kaffee herkommt, der gerade auf dem Schreibtisch kalt wird? Immer mehr Menschen interessieren sich dafür.
Eine aktuelle Studie sagt: Jeder zweite Verbraucher will wissen, unter welchen Bedingungen die Dinge, die er im Supermarkt einkauft, produziert werden. Besonders leicht fällt das bei den so genannten "fair gehandelten" Produkten. Also Waren, die vielleicht ein paar Cent mehr kosten, bei denen wir aber wissen, dass diese Cent bei denen landen, die den Kaffee oder die Bananen angebaut haben.
Heute/In diesem Monat feiert der "Faire Handel" Geburtstag. Vor 15 Jahren wurde in Deutschland der Verein "TransFair" gegründet und hatte es zu Beginn nicht wirklich leicht...
BEITRAG
"Nein"- die deutsche Hausfrau ist nicht bereit auch nur einen Pfennig mehr zu bezahlen". Das war -1992- die Antwort der großen Handelsketten auf die erste Frage, ob sie fair gehandelte Produkte anbieten würden. Aber das hat sich schnell geändert. Dieter Overath, Geschäftsführer von TransFair:
TON : Dieter Overath
Wir sind stolz darauf, dass wir gegen alle Widerstände in den Anfangsjahren, wo uns auch Handelsmanager mehr oder weniger für bekloppt erklärt haben. Wir sind stolz drauf, dass wir sie vom Gegenteil überzeugt haben und dass wir uns auf dem deutschen Markt durchgesetzt haben.
Dabei handelt TransFair nicht selbst mit Waren, sondern überprüft die Einhaltung der Fairtrade-Kriterien und vergibt das Siegel für fair gehandelte Produkte - von denen es nicht nur im Supermarkt-Regal immer mehr werden:
TON: Dieter Overath
Es gibt bei den Lebensmitteln Kaffee, Tee, Schokolade bis hin zu fairen Rosen inzwischen zu kaufen - und das ist mit Sicherheit ein Erfolg. Inzwischen gibt es Fairtrade Produkte nicht mehr nur in Welt-Läden, sondern in fast 30.000 Supermärkten, dazu gehören selbst auch Discounter. Insofern hat es jede/r KonsumentIn leicht, Fairtrade Produkte im täglichen Einkauf mit einzukaufen.
In den letzten 15 Jahren kamen 100 000 Tonnen fair gehandelte Produkte in den Verkauf. 200 Millionen Euro gingen an die Produzenten in Afrika, Asien und Lateinamerika.
Geld, das häufig lebensnotwendig ist. Wie zum Beispiel im Fall der Kaffeebäuerin Teofil Vasquez, die in La flora - einem kleinen Dorf in Peru lebt. Bis sie Hilfe durch Fairtrade bekam, wusste sie häufig nicht, wie sie sich und ihre Familie ernähren sollte.
Ton (Kaffeebäuerin)
Teofil Vasquez berichtet, dass es vor der Zusammenarbeit mit Fair Trade am Notwendigsten fehlte - hier gab es keine Straßen, keine Schule. Wir haben den ganzen Tag gearbeitet. Es war ein schwieriger Weg. Wenn wir nichts hatten, haben wir nichts gegessen.
Fairtrade zahlt den Bauern einen festgelegten Mindestpreis für den Kaffee. Liegt der Weltmarktpreis darüber, zahlt Fairtrade den höheren Preis. Dazu kommen noch Prämien für soziale Verbesserungen. Das Geld wird in verschiedene Projekte investiert. Zum Beispiel in den Straßenbau und in LKWs. Dadurch können die Bauern ihre Produkte selbst zu den Häfen bringen - ohne Zwischenhändler.
Ton
Pablo Vargas Chavez, Geschäftsführer der Kreditanstalt von La Florida berichtet: Unser Ziel ist es, unter Berücksichtigung der Fairtrade-Regeln die Situation der Bauern zu verbessern. Besser gehen, heißt: bessere Ausbildung, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung
Um das uns Verbrauchern zu erklären, ist in diesen Tagen Besuch aus Peru in Deutschland. Der Geschäftsführer der Kaffee-Kooperative La Florida ist in Supermärkten unterwegs, um direkt vor Ort über die Vorteile des fairen Handels zu informieren.
15 Jahre Fairtrade haben schon jede Menge bewegt. Aber: Es muss noch viel mehr passieren. Wenn es nach TransFair Geschäftsführer Dieter Overath geht, ist FairTrade kaufen bald genauso selbstverständlich wie Bioprodukte in den Einkaufskorb zu legen. Und mehr noch:
TON Overath
Ich wünsche mir, in der Bundesbahn Fairtrade Kaffee zu trinken, dass ein Discounter wie ALDI mitmacht und ´ne Kampagne startet: "Billige Produkte auf Kosten der Dritten Welt - ohne uns!" Das wäre ´ne Vision, dass auch große Firmen hier mitmachen und dass wir im Bereich Textilien ähnlich erfolgreich werden wie bei Kaffee.
Das liegt auch Bundespräsident Horst Köhler am Herzen. Er sagt ganz klar: Gedanken wie: "Man MÜSSTE helfen" und "Es SOLLTE viel mehr getan werden" reichen nicht. Denn wir alle KÖNNEN was tun. - fair gehandelte Produkte kaufen, die zwar ein bisschen teurer sind, aber gut schmecken und vor allem auch Gutes tun.
Abmoderation
Der Faire Handel in Deutschland wird 15 Jahre alt. Der Verein TransFair feiert dieser Tage groß mit Prominenten wie Norbert Blüm, Marieluise Marjan und den Wise Guys. Wenn Sie mehr über fair gehandelte Produkte wissen wollen: Mehr Informationen finden Sie im Internet auf www.transfair.org
ACHTUNG REDAKTIONEN: Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben an desk@newsaktuell.de.
Originaltext: TransFair e.V. Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52482 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52482.rss2
Pressekontakt: Claudia Brück, TransFair e.V., 0221-94204031
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