Westfalenpost: Fleischtöpfe der Macht
Geschrieben am 17-06-2007 |
Hagen (ots) - Veränderung in der Parteienlandschaft Von Jörg Bartmann Sie sprechen von Erneuerung und Systemwandel, sind als neue Linke aber nicht viel mehr, als eine Partei, die gestrigen Vorstellungen hinterher läuft und mit dem Marktschreier Lafontaine konzeptionelle Sprachlosigkeit übertüncht. Das staatliche Schlaraffenland wird mit Wunschvorstellungen gezielt traktiert, weil die Verantwortung in anderen Händen liegt. Die DDR-Vergangenheit ist nicht mehr als ein kleiner Schönheitsfehler, deshalb hat man auch wenig Skrupel, 54 Jahre nach dem niedergeknüppelten Aufstand am 17. Juni 1953 bundesweit an den Start zu gehen. Die Bedeutung der Linken, ein Sammelbecken von Unzufriedenen, Nostalgikern und Sozialstaatromantikern, hängt davon ab, wie konsequent die Volksparteien, insbesondere die SPD, im politischen Alltag damit umgehen. Bei den Sozialdemokraten ist bislang keine einheitliche Linie zu erkennen. Parteichef Beck als auch der linke Flügel mit Andrea Nahles an der Spitze gehen der Neugründung eher auf den Leim als die vernunftgeprägten Realisten um Steinbrück und Müntefering, die in der Tradition der Partei sich notwendigen Veränderungen stellen; in Einklang mit der Schröderschen Agenda 2010. Die Parteienlandschaft ist jedenfalls in Bewegung geraten. Ein Linksruck wird beschworen, genaueres wird man im Januar 2008 nach den Landtagswahlen in Niedersachsen und Hessen wissen. Das Wetterleuchten der Linken ist ein gefundenes Fressen für die Liberalen. Sie wollen sich als prinzipientreue Opposition darstellen, als eigenständige Kraft mit einem Programm, das Reformen erfordert, statt im nebulösen Wirrwarr verträumter Ideologie stecken zu bleiben. Vorsitzender Westerwelle, der einstige Guidomobil-Spaßvogel, hat sich auf den Weg gemacht, die ökonomischen Nachteile nicht im Reformordner unter gehen zu lassen. Offensichtlich ist, dass als Perspektive seiner Vorstellungen nur die Union bleibt. Die Problematik liberaler Ausrichtung besteht darin, das nicht offiziell zu verkünden, um andere Bündnisse nicht auszuschließen. Die Jamaica-Konstellation oder die Rot-Grün-Gelbe-Kröte muss als Alternative möglich sein, weil man nicht als Mehrheitsbeschaffer auftreten will. Nach acht Jahren Opposition ist das Ziel klar vorgegeben: Zurück an die Fleischtöpfe politischer Macht.
Originaltext: Westfalenpost Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Westfalenpost Redaktion Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
76630
weitere Artikel:
- Südwest Presse: Kommentar Linkspartei Ulm (ots) - Wer die neue Linkspartei nicht eine ernsthafte Konkurrenz für SPD und Grüne wie für das bürgerliche Lager nennt, ist entweder naiv oder spricht wider besseres Wissen. Über den ostdeutschen Staatssozialismus hat die Geschichte abschließend geurteilt. Aber das bedeutet nicht, dass die Parolen der Postkommunisten oder die antikapitalistische Kritik westdeutscher Globalisierungsgegner und Gewerkschafter keinen Nährboden mehr fänden. Das Heer von DDR-Nostalgikern, Kleinrentnern und Arbeitslosen bietet, neben überzeugten Linkssozialisten, mehr...
- WAZ: Kurzkommentar zur SPD Essen (ots) - Kein Zweifel, dass die sozialdemokratische Basis nach links will. Sie wollte Schröders Agenda nicht, nicht die schmerzvolle Renovierung der Sozialsysteme, nicht einmal die zaghafte bei der Rente, nicht die Steuersenkungen, schon gar nicht für Unternehmen. Dieser sozialdemokratische Mainstream, er verzweifelt an der Großen Koalition, an Merkel, und fremdelt mit Beck. Die starken Traditions-Kompanien finden Unterstützung bei Gewerkschaften, von denen, über IG Metall, Verdi bis hin zum DGB-Chef, immer mehr offen mit der Links-Partei mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema Mindestlohn Bielefeld (ots) - Die Einführung eines Mindestlohns als Mindestmaßnahme gegen die erstarkte Konkurrenz der neuen Links-Partei täte der SPD sicher gut. Man würde den Sozialdemokraten trotzdem Unrecht tun, würde man hinter ihrer Forderung nur parteitaktisches Kalkül vermuten. Den Befürwortern des Mindestlohns bis hin zum katholischen Kolpingwerk geht es stattdessen darum, dem Abbau des Sozialstaates eine untere Barriere entgegenzustellen: Bis zu 7,50 Euro die Stunde - tiefer darf das Lohnniveau nicht sinken. Daran, dass man 7,50 Euro je mehr...
- WAZ: Polen bleibt bei EU-Frage hart: Ins eigene Fleisch - Leitartikel von Rolf Potthoff Essen (ots) - Was waren Kernziele deutscher Nachkriegspolitik? Es war die Aussöhnung mit den Franzosen und Polen. Es waren der Glaube an ein vereintes, friedliches Europa und der Wille, daran mitzuarbeiten, dass diese Vision Wirklichkeit werden kann. Brandts Kniefall vor dem Mahnmal des Warschauer Ghettos und Kohls unbeirrtes Engagement für den Eintritt der Polen in den europäischen Kreis waren Meilensteine auf diesem Weg. Auch Schröder ging ihn. Nun muss Merkel erleben, wie das von Deutschen gestützte, geförderte Polen sie düpiert. mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur neuen Partei »Die Linke« Bielefeld (ots) - Deutschland hat eine neue Partei: Aus Linkspartei.PDS und WASG ist am Samstag »Die Linke« geworden. Und Lothar Bisky, der mit dem früheren SPD-Vorsitzenden und Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine die Doppelspitze der Linken bildet, verspricht: »Wir sind angetreten, die politischen Kräfte hier im Land und in Europa zu verändern.« Warum so bescheiden, Herr Bisky? Meine These lautet: Die politischen Kräfte in Deutschland haben sich längst verändert. 70000 Mitglieder, damit liegt die Linke auf Platz drei hinter Union und mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|