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WAZ: Polen bleibt bei EU-Frage hart: Ins eigene Fleisch - Leitartikel von Rolf Potthoff

Geschrieben am 17-06-2007

Essen (ots) - Was waren Kernziele deutscher Nachkriegspolitik? Es
war die Aussöhnung mit den Franzosen und Polen. Es waren der Glaube
an ein vereintes, friedliches Europa und der Wille, daran
mitzuarbeiten, dass diese Vision Wirklichkeit werden kann.
Brandts Kniefall vor dem Mahnmal des Warschauer Ghettos und Kohls
unbeirrtes Engagement für den Eintritt der Polen in den europäischen
Kreis waren Meilensteine auf diesem Weg. Auch Schröder ging ihn. Nun
muss Merkel erleben, wie das von Deutschen gestützte, geförderte
Polen sie düpiert. Und mit ihr das europäische Haus.
Muss es sich das bieten lassen? Die Gebrüder Kaczynski spielen ein
höchst riskantes, nationalistisches Spiel. Offensichtlich aus längst
überholten anti-deutschen Ressentiments, sind sie dabei, eine
vielversprechende Zukunft ihrer Nation zu verspielen.
Dass sie Europas Integrationsprozess auf Dauer blockieren können,
dürfen sie nicht erwarten. Statt dessen beflügeln sie die Debatte um
ein Europa der zwei Geschwindigkeiten: Kerneuropa zieht voran, andere
hinken nach. Dem Volk, das hinterherhinkt, wird es - Kaczynski sei
Dank - schaden.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de


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