Lausitzer Rundschau: Rechtsextremismus in der Lausitz Dicke Bretter bohren
Geschrieben am 26-06-2007 |
Cottbus (ots) - Rechtsextremismus kommt immer dann ins Gespräch, wenn Ausländer angegriffen oder Gedenksteine geschändet werden und wenn braune Aufmärsche stattfinden. So wie jüngst in Cottbus regt sich dann dagegen auch öffentlicher Protest. Das ist gut und wichtig, doch es reicht nicht aus gegen Nazis zu sein. Der erklärte Feind aller Rechtsextremisten, ob mit oder ohne Parteibuch, ist die Demokratie. Sie wird von ihnen systematisch verhöhnt und in den Dreck gezogen. Deshalb braucht die Demokratie trotz aller Unvollkommenheit aktive Verteidiger. Denn wer aus einer inneren Überzeugung Demokrat ist, der ist immun gegen totalitäre Heilsversprechen. Der kann auch einem NPD-Funktionär ganz unaufgeregt verbal Paroli bieten, wenn der in Cottbus, Spremberg, Herzberg oder Hoyerswerda versucht, ihm ein Flugblatt in die Hand zu drücken. Wenn er dann noch Rückhalt von Politikern bekommt, die in der Lage sind, bei öffentlichen Debatten auftauchende Rechtsextremisten mit rhetorischer Brillanz in die Schranken zu weisen, ist viel gewonnen. Die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus ist mühsam, wie das Bohren dicker Bretter. Eine schnelle und einfache Lösung des Problems gibt es nicht. Jedenfalls nicht in einer demokratischen Gesellschaft.
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