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Musikwirtschaft prüft Verfassungsbeschwerde gegen neues Urheberrecht: "Vom Kopieren können Künstler und Kreative nicht leben"

Geschrieben am 05-07-2007

Berlin (ots) - Die deutsche Musikwirtschaft prüft eine
Verfassungsbeschwerde gegen das heute vom Bundestag zu
verabschiedende neue Urheberrecht. "Das neue Urheberrecht ist ein
Rückschritt für die gesamte Kreativwirtschaft und verstößt nach
unserer Einschätzung gegen Artikel 14 des Grundgesetzes, der das
Eigentum schützt", sagte Michael Haentjes, Vorsitzender der deutschen
Phonoverbände, am Donnerstag in Berlin. "Nach endlosen Verhandlungen
und Konsultationen hat der Gesetzgeber eine wichtige Chance verpasst,
den Schutz geistigen Eigentums an die radikal veränderten
Rahmenbedingungen in der digitalen Welt anzupassen", so Haentjes
weiter. So kommen heute auf eine verkaufte CD drei Kopien. Zu Zeiten
der LP hatte das Verhältnis noch bei zwei zu eins gelegen. Insgesamt
wurden allein 2006 fast 500 Millionen CDs mit Musik gebrannt. "Vom
Kopieren können Kreative, Künstler und die Beschäftigten in der
Musik-, Film-, Verlags- oder Softwarebranche aber nicht leben", sagte
Haentjes. Die Musikwirtschaft hatte unter anderem die Einschränkung
der Privatkopie auf Kopien nur vom eigenen Original und keine Kopien
durch Dritte gefordert.

Positiv bewertete Haentjes, dass die geplante Bagatellklausel aus
dem Gesetz gestrichen wurde: "Wenn ein Song, ein Film oder ein
Hörbuch weniger wert sein soll als eine geklaute Dose Cola, dann
würde in unserem Rechtssystem etwas komplett schief laufen." Der
Vorwurf der Kriminalisierung von Jugendlichen sei schlicht falsch. So
hätten Rechteinhaber beispielsweise bei Internetpiraterie immer noch
keine andere Möglichkeit, als über die Staatsanwälte zu gehen.
Außerdem sei bis heute wegen einer illegalen Kopie kein einziger
Minderjähriger strafrechtlich verurteilt worden. Haentjes forderte
eine breite gesellschaftliche Debatte zum Schutz geistigen Eigentums,
der die Grundvoraussetzung zur Entwicklung der Wachstumsbranche
Kreativwirtschaft sei.

Über die Deutschen Phonoverbände:

Die Deutschen Phonoverbände (Bundesverband der Phonographischen
Wirtschaft, Deutsche Landesgruppe der IFPI, Deutsche Phono-Akademie)
sind die Interessenvertretung der deutschen Musikindustrie. Zu ihren
Mitgliedern zählen rund 350 Labels, die mehr als 90 Prozent des
deutschen Musikmarktes repräsentieren. Als Wirtschaftsverbände
engagieren sich die Phonoverbände auf deutscher und europäischer
Ebene für die Wahrung und Berücksichtigung der Interessen der
Musikindustrie. Als Dienstleister bieten sie ihren Mitgliedern ein
breites Spektrum an Beratungs-, Informations- und Serviceleistungen
wie Rechtsberatung oder die PhonoNet GmbH. Darüber hinaus leistet die
Deutsche Phono-Akademie als Kulturinstitut der deutschen
Musikwirtschaft unter anderem mit der SchoolTour einen wesentlichen
Beitrag zur musikalischen Grundbildung in Deutschland. www.ifpi.de,
www.school-tour.de, www.echopop.de, www.echoklassik.de,
www.pro-musicorg.de, www.phononet.de

Originaltext: Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=36532
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_36532.rss2

Pressekontakt:
Stefan Michalk
Presse + Public Affairs
Tel: +49 (30) 59 00 38-22
E-Mail: michalk@phono.de
Internet: http://www.ifpi.de


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