LVZ: Leipziger Volkszeitung zu Integrationsgipfel
Geschrieben am 10-07-2007 |
Leipzig (ots) - Schon bevor der Integrationsgipfel überhaupt begonnen hat, droht er zu scheitern. Wenn türkische Verbände im Vorfeld Änderungen am Zuwanderungsgesetz fordern, dann ist das eine bedenkliche Form von Erpressung. Bundespräsident Köhler sollte sich darauf auf keinen Fall einlassen. Sanktionen gegen Einwanderer, die das Erlernen der deutschen Sprache verweigern, sind keine staatlich ausgetüftelten Schikanen, sondern an der Praxis orientierte Notwendigkeit. Wer als Zuwanderer an schneller Integration interessiert ist, wird sich dem kaum verweigern. Ansonsten muss mit gesetzlichem Druck nachgeholfen werden. Zu oft wurde vor allem unter Rot-Grün das Beherrschen der deutschen Sprache als politische Repression an den Pranger gestellt - und damit dem Entstehen von Parallelgesellschaften Vorschub geleistet. Insofern mutet die Einschätzung der OECD, dass Sprachbarrieren die Integration von Zuwanderern behindern würden, reichlich abenteuerlich an. Das klingt wie ein Vorwurf an den Staat, in Wahrheit ist es in vielen Fällen umgekehrt. Am Angebot liegt es nicht, die Sprachprogramme werden oft nur zu wenig genutzt.
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