WAZ: Bundeskabinett erleichtert Tests: Väter, Kinder, Gene - Kommentar von Birgitta Stauber-Klein
Geschrieben am 11-07-2007 |
Essen (ots) - Zuerst kommt der Zweifel, dann das Angebot: Es ist denkbar einfach, sich Klarheit zu verschaffen. Ein Haar, ein benutzter Schnuller, ein zerkautes Kaugummi genügt den zahlreichen Anbietern, die im Internet ihren Service der schnellen und kostengünstigen Untersuchung der Vaterschaft bewerben. Die obendrein versprechen, diskret, also anonym die Abstammung des Kindes zu klären. Heimliche Tests aber sind vor Gericht wertlos, und das wird - glücklicherweise - auch so bleiben. Richtig und längst überfällig ist es aber, die Klärung der Vaterschaft vor Gericht zu vereinfachen, auch gegen den Willen der Mutter. Wer die Vaterschaft untersuchen will, ist oft genug zermürbt von Zweifeln, die das Verhältnis zum Kind belasten - meist übrigens ohne Grund, denn bei 90 Prozent der Untersuchungen stellt sich heraus, dass der vermeintliche Vater auch der biologische Vater ist. Was künftig auch dem Kindeswohl nützt: Der nicht biologische Vater darf der rechtliche Vater bleiben - wenn er will. Weil die Gene allein eine gewachsene Vater-Kind-Beziehung nicht zerstören können.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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