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Allg. Zeitung Mainz: Das Dümmste (zu Vattenfall)

Geschrieben am 16-07-2007

Mainz (ots) - Vattenfall hat das Dümmste getan, was ein
Unternehmen in vergleichbarer Lage tun kann. Das wirft ein noch
schlechteres Licht auf den Konzern - wenn das überhaupt möglich ist.
Köpfe rollen - Bauernopfer, purer Aktionismus. Bei der Sachaufklärung
des Brunsbüttel/Krümmel-Skandals hat Vattenfall dagegen seine
Betonabwehr kaum gelockert.
Es herrscht weiter die Salami-Taktik vor:
Informationen nur scheibchenweise, Fehler werden erst dann zugegeben,
wenn sie ohnehin unübersehbar auf dem Tisch liegen. Dass Vattenfall
eine eigene Untersuchungskommission - unabhängig von den Behörden -
einsetzen will, weckt schlimme Befürchtungen. Dergleichen kennt man
aus der Zigaretten-Industrie. Das Ziel könnte sein:
vertuschen und vernebeln. Krümmel ist überall, wo alte Reaktoren
sind. Dass auch angejahrte Technik auf höchstem Sicherheitsstand zu
halten sei, ist ein Ammenmärchen. Und derzeit wird die Lage noch
gefährlicher: Die Mitarbeiter-Motivation in den Atommeilern ist nach
Aussage von Insidern arg getrübt; zum einen wegen
Rationalisierungsmaßnahmen und Kürzungen, zum anderen, weil viele
nicht wissen, was mit ihnen wird, wenn ihr Werk nach den Regeln des
Atomausstiegs vom Netz geht. Eisern hatten die
Kernkraftwerksbetreiber darauf gesetzt, dass Union und FDP 2005 die
Bundesregierung bilden könnten. Das hätte die politische Grundlage
zumindest für Laufzeitverlängerungen geschaffen, wenn nicht gar für
Neubauten. "Es wird schon weitergehen", dies wurde zur Philosophie
der AKW-Branche - unverantwortlich, auch gegenüber den eigenen
Mitarbeitern. Nun versuchen die Konzerne, bis 2009 über die Runden zu
kommen. Aber nach Umfragen sind Schwarz-Rot, Rot-Gelb-Grün und
Schwarz-Gelb-Grün als nächste Regierungsfarben allemal
wahrscheinlicher als Schwarz-Gelb. Und mit SPD oder Grünen haben
Atomkraftwerke - absolut zu Recht - keine Chance.
Darauf sollten sich die Konzerne endlich einstellen und Alternativen
präsentieren.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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