DStGB: Keine Sondersteuer für kommunale Wohnungsunternehmen -Klimaschutz und Verbesserungen für Mieter gefährdet
Geschrieben am 23-07-2007 |
Berlin (ots) - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund lehnt die Einführung einer kommunalen Sondersteuer bei den kommunalen Wohnungsgesellschaften nachdrücklich ab. Nach jüngsten Planungen des Bundesfinanzministeriums soll eine pauschale Steuer von drei Prozent auf sämtliche Rücklagen der öffentlichen Wohnungsbetriebe erhoben werden. Die Wohnungsgesellschaften würden dadurch mit ca. 2,3 Mrd. Euro belastet. "Das ist mit uns nicht zu machen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin.
Die Abgeltungssteuer würde ausgerechnet jene nachhaltig wirtschaftenden Wohnungsunternehmen in besonderer Weise belasten, die zugunsten von umwelt- und sozialpolitisch motivierten Investitionen traditionell auf Ausschüttungen verzichten. Das geht also zu Lasten von Klimaschutz und Verbesserungen für die Mieter. "Hier wird nachhaltiges Wirtschaften nachträglich bestraft!", sagte Landsberg. Hinzu kommt, dass das steuerfreie Eigenkapital überwiegend entstanden ist, als die Wohnungsgesellschaften 1990 ihre Gemeinnützigkeit verloren haben. Die damalige Entscheidung kann nach 17 Jahren nicht einfach annulliert werden.
Landsberg wies weiter darauf hin, dass die Bestände an steuerfreiem Eigenkapital durch drei Gesetzesmaßnahmen entstanden seien:
- Der größte Anteil entfällt auf die Aufhebung der Wohnungsgemeinnützigkeit im Jahr 1990. Ziel der Maßnahme war es, zuvor steuerbefreite Wohnungsunternehmen zu tragfähigen Bedingungen in die Steuerpflicht zu entlassen. Hierzu sollten ihre bis dato angesammelten stillen Reserven auf der Unternehmensebene von der Besteuerung befreit werden. Die steuertechnische Umsetzung verlangte eine Umwandlung der Reserven in steuerfreies Eigenkapital. Soweit dieses Eigenkapital nunmehr auf der Unternehmensebene besteuert werden soll, werde die eindeutige Entscheidung zur Steuerbefreiung nach mehr als 17 Jahren nachträglich annulliert.
- Ein zweiter wesentlicher Bestandteil resultiert aus der Altschuldenhilfe für die ostdeutsche Wohnungswirtschaft. Auch hier musste aus steuertechnischen Gründen ein steuerfreier Ausgleichsposten geschaffen werden, damit diese Zinszuschüsse nicht als Unternehmenserträge der Besteuerung unterworfen werden. Damit führe eine Abgeltungssteuer auf Unternehmensebene materiell zu einer nachträglichen Kürzung bereits vor langer Zeit gewährter Subventionen.
- Einen dritten Bestandteil bilden steuerfreie Investitionszulagen, die vor allem zum Zwecke des Aufbauprogramms Ost vergeben wurden. Eine Abgeltungssteuer würde diese Förderprogramme nachträglich kürzen.
Allen drei Förderkategorien war das Ziel gemein, die stillen Reserven bzw. die Zins- und Investitionszuschüsse in den Unternehmen zu halten. Deshalb sollte der Verbleib der Mittel im Unternehmen durch eine dauerhafte Steuerfreistellung auf Unternehmensebene privilegiert werden. Daraus folge, dass eine steuerliche Belastung allenfalls auf der Anteilseigner-Ebene (also bei Ausschüttung) erfolgen dürfe.
Originaltext: Deutscher Städte- u. Gemeindebund Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=53970 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_53970.rss2
Pressekontakt: Kontakt:
Franz-Reinhard Habbel Sprecher des DStGB Tel.: 030/77307-225 E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
83037
weitere Artikel:
- FRK unterstützt DJV- und Ver.di-Forderung nach Transparenz internationaler Kapitalkonglomerate / Direktor der Landesmedienanstalt von Rheinland-Pfalz sieht Duales Rundfunksystem gefährdet Lauchhammer (ots) - "Endlich greift mit Peter Helmes ein wichtiger Repräsentant der föderal strukturierten deutschen Dualen Rundfunkordnung die seit langem vorgetragene Forderung des Fachverbandes Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK) auf und fordert Aufklärung über die hinter den anonymen Eigenkapitalfonds (Private Equity Fonds) stehenden internationalen Geldgeber. Herr Helmes verweist darüber hinaus zu Recht auch auf die Gefahr, dass das Geflecht dieser undurchsichtigen Investoreninteressen Programmverantwortung, journalistisches mehr...
- "ohne Gentechnik"- Kennzeichnung von Lebensmitteln: Nüssel lehnt Irreführung der Verbraucher ab Berlin (ots) - In der SPD-Bundestagsfraktion und auf Leitungsebene des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wird eine Aufweichung der Regelung zur "ohne Gentechnik"-Kennzeichnung von Lebensmitteln diskutiert. In Abkehr der bestehenden Regelung soll zukünftig allein die Abwesenheit gentechnisch veränderter Futtermittel im Herstellungsprozess eines Lebensmittels dessen Auslobung mit dem Hinweis "ohne Gentechnik" ermöglichen. "Derartige Pläne lehne ich ab. Eine "ohne Gentechnik"- Kennzeichnung allein auf mehr...
- Kölner Stadt-Anzeiger: SPD-Verteidigungsexperte Bartels fordert Kurskorrektur im Afghanistan-Einsatz Köln (ots) - Köln - Der SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels hat eine Kurskorrektur beim Afghanistan-Einsatz gefordert. "Es muss sich was ändern, sowohl beim zivilen Aufbau als auch bei der Struktur der Mandate", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag-Ausgabe). "Wir müssen beim zivilen Aufbau noch was drauflegen. Und wir brauchen keine drei Mandate für Afghanistan." Bartels plädierte dafür, das Mandat "Operation Enduring Freedom" (OEF) nicht zu verlängern. "Wir können nicht beeinflussen, was da passiert, tragen die Verantwortung mehr...
- Vom Soweto-Township zur ASPIRE-Academy Doha, Qatar (ots/PRNewswire) - - So werden Fussballträume wahr Nach der diese Woche in Johannesburg, Südafrika, zu Ende gegangenen, jüngsten Runde von "ASPIRE Africa Football Dreams" können jetzt drei junge afrikanische Fussballspieler auf die Chance eines ASPIRE-Stipendiums und eine fantastische Fussballkarriere hoffen. (Photo: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20070723/265704) Die begabten 12-Jährigen wurden im Rahmen der grössten Fussball-Talentsuche der Geschichte aus der harten Konkurrenz von über 85.000 südafrikanischen mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: SPD plädiert für Einführung von Punktesystem - Wiefelspütz: Steigende Einbürgerungszahl keine Trendwende Stuttgart (ots) - Der SPD-Innenexperte Dieter Wiefelspütz erkennt in der steigenden Zahl Einbürgerungen noch keinen neuen Trend. Den Stuttgarter Nachrichten (Dienstag) sagte er: "Wir brauchen mehr Einbürgerungen als Anträge gestellt worden sind. Dabei geht es nicht um eine Zwangsgermanisierung, sondern darum, den Status von ausländischen Arbeitskräften zu stärken." Wiefelspütz wirbt für die Einführung eines Punktesystems, um - wie in anderen Ländern üblich - qualifizierte Zuwanderer je nach Bedürfnis des Arbeitsmarktes ins Land zu holen. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|