WAZ: Bush-Berater Rove tritt zurück Der Bösewicht - Leitartikel von Markus Günther
Geschrieben am 13-08-2007 |
Essen (ots) - Wenn man sich die amerikanische Politik einmal als eine Art Hollywood-Film vorstellt, dann hat Karl Rove in diesem Streifen seit Jahren die Rolle des Bösewichts gespielt. Er war der Strippenzieher im Zentrum der Macht, durchtrieben und rücksichtslos, machtfixiert und mit allen teuflischen Wassern gewaschen. Wie weit ist die Realität von diesem Bild entfernt, das Medien und Bush-Hasser gezeichnet haben? Das ist nicht leicht zu beantworten. Übertreibung ist sicher im Spiel, zumal Rove nach dem Rücktritt von Rumsfeld zum Lieblingsfeind der Linken wurde. Andererseits sind Geschichten verbürgt, die Rove tatsächlich als rabiaten und kühl kalkulierenden Mann zeigen, der im Umgang mit Gegnern nicht zimperlich war. Zuletzt allerdings war sein Einfluss schon stark zurückgegangen. Deshalb ist sein Rücktritt kein Beleg dafür, dass Bush einen Kurswechsel vornehmen will. Rove, ein kluger Kopf, hat verstanden, dass die Ära Bush im Grunde schon zu Ende ist. Die Handlungsspielräume sind eng geworden, es gibt nicht mehr viel zu tun im Weißen Haus. Die Regierung wickelt sich selber ab.
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