Bundesregierung plant "Freiwilliges Technisches Jahr"
Geschrieben am 22-08-2007 |
Hamburg (ots) - Die Bundesregierung plant die Einführung eines so genannten Freiwilligen Technischen Jahres, ähnlich dem Freiwilligen Sozialen oder dem Ökologischem Jahr. Das neue technische Langzeitpraktikum soll ebenfalls zwischen Abitur und Studium stattfinden, sagt Bundesbildungsministerin Annette Schavan der ZEIT. "Mit dem Jahr wollen wir Jugendliche ansprechen, die nicht sicher sind, ob sie tatsächlich für einen technischen Beruf geeignet sind. Für eine spätere Ausbildung sollte diese Zeit anerkannt werden. Gerade für junge Frauen, die in den technischen Fächern stark unterrepräsentiert sind, könnte dies eine Chance sein, das Berufsfeld kennenzulernen", sagt die CDU-Politikerin.
Schavan will außerdem die Wirtschaft an ihr Versprechen erinnern, Stipendienprogramme für Studenten aufzulegen. "Ich sehe die Unternehmen da in der Pflicht", sagt Schavan. Vor der Einführung von Studiengebühren hatten Verbandsvertreter finanzielle Unterstützung für Studierende angekündigt. "Würden sie den Worten Taten folgen lassen und einige zehntausend Stipendien zur Verfügung stellen, wäre dies ein tolles Signal an die junge Generation", sagt die Ministerin.
Die Diskussion über ein Betreuungsgeld hält Schavan für verfehlt: "Erst müssen wir mehr Krippen- und Kindergartenplätze schaffen". Wenn dieses Ziel im Jahr 2013 erreicht sei, könne man "gern über weitere Leistungen für Familien nachdenken". Bis dahin rate sie, alle Kräfte darauf zu konzentrieren, die Betreuung zu verbessern. Allein in Baden-Württemberg würden 17 Prozent allein erziehende Väter und Mütter leben. "Damit sie ihren Unterhalt selbst bestreiten können, müssen sie ihre Kinder gut versorgt sehen", sagt Schavan. Sie stellt sich damit gegen CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber, der den Ausbau von Krippenplätzen an die Einführung eines Betreuungsgeldes für Mütter koppeln will.
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 35 vom 23. August 2007 senden wir Ihnen gerne zu.
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