LVZ: Sven Petke: Tiefensee bleibt "Ankündigungsminister" / Eggert: Minister "soll lieber den Mund halten"
Geschrieben am 24-08-2007 |
Leipzig (ots) - Die Vorwürfe von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) gegen Kabinettskollegin Ursula von der Leyen (CDU) stoßen auf erhebliche Kritik. Brandenburgs CDU-Landesvize Sven Petke nannte die Vorwürfe Tiefensees, die Familienministerin habe im Kampf gegen den Rechtsextremismus Versäumnisse begangen, als "völlig absurd" . "Einen Zusammenhang zwischen der Ausgabe von Mitteln und dem Vorfall in Mügeln herzustellen, halte ich für total fehlerhaft. Solche Vorwürfe müssen entschieden zurückgewiesen werden", sagte Petke der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Es passe aber leider zum Aufbau-Ost-Minister, "dass er immer wieder kurze Thesen aufstellt, bei den sich nichts bewahrheitet. Er ist und bleibt ein Ankündigungsminister", so Petke.
Die Rechnung mehr Geld gleich mehr Erfolg im Kampf gegen den Rechtsextremismus sei so nicht zutreffend. Wichtig sei vielmehr eine konzentrierte gesellschaftliche und parteiübergreifend Anstrengung in ganz Deutschland. "Was Tiefensee mit seinem Angriff auf die Kabinettskollegin macht, ist leider genau das Gegenteil. Eine parteipolitische Auseinandersetzung ist kontraproduktiv." Im Kampf gegen den Rechtsextremismus gebe es keinen Königsweg. "Experten weisen zurecht immer wieder darauf hin, dass sich der Rechtsextremismus verändert. Deshalb muss man die Programme auch hinterfragen und Erfolgskontrollen machen."
Petke fordert eine stärkere Überprüfung der Programme. "Die Mittel für zivilgesellschaftliches Engagegement sind erhöht worden. Wir haben aber ein ganz anderes Problem, wir wissen leider viel zu wenig, wie erfolgreich die Programme im Einzelnen sind. Was wir dringend brauchen ist eine Evaluation der Mittel. Denn immerhin handelt es sich hier um Steuermittel in erheblichen Größenordnungen."
Auch Sachsens ehemaliger Innenminister Heinz Eggert greift Tiefensee scharf an. "Wer so spät diskutiert, sollte lieber den Mund halten", rät er Tiefensee. So habe der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister in "seiner Betroffenheitsarie" nicht sehr viel Kenntnis gehabt, von dem, was wirklich in Mügeln passiert ist. Weiter bezeichnet Eggert es "ein unverantwortliches Reden", was Tiefensee hier mache, denn "er stellt sich ein Armutszeugnis aus, dass er über Mängel, die er jetzt beklagt, nicht informiert war, obwohl er aus Leipzig kommt".
Seiner Ansicht nach könne man nicht nach der Devise vorgehen: Wo am meisten geschlagen wird, gehen die meisten Fördermittel hin. Ohnehin sei er sehr kritisch mit diesen Fördermitteln, "weil die Effektivität nicht eben sehr hoch ist", sagt Eggert. So sei der Einfluss der Leute, die Programme gegen Rechtsextremismus machen, relativ gering. Dagegen "brauchen wir eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung gegen Fremdenfeindlichkeit", so Eggert weiter. "Wir müssen der Bevölkerung Mut machen, in solchen Situationen selbst Stellung zu beziehen", fordert er.
Originaltext: Leipziger Volkszeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351 Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2
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