Lausitzer Rundschau: Schulstart ohne Zuckerschlecken Bildung light
Geschrieben am 24-08-2007 |
Cottbus (ots) - Erster Schultag. Zuckertütenbaum und schicke Mappe, Kutschfahrt mit der Familie, Eis lecken bis zum Abwinken. So ein Tag, wie ihn heute die Brandenburger und in einer Woche die sächsischen Abc-Schützen erleben, bleibt in Erinnerung. Einschulung ist etwas ganz Besonderes. Ein guter Schulstart stellt auch Weichen zu Lernlust oder -frust. Zum Start ins Schülerleben gehört aber auch eine solide materielle Ausstattung, die Kindern die Teilnahme an der angebotenen Bildung ermöglicht. Und die kostet Geld. Das abzustreiten, geht an der Realität vorbei. Auch wenn die meisten Lausitzer Lehrer und Schulleiter schon recht erfinderisch sind, Kosten gering zu halten. Da wird Zeichenmaterial durch Sammelbestellungen günstiger eingekauft, werden Gruppenrabatte ausgehandelt und Freikarten organisiert. Manche treiben auch bei Sponsoren und Spendenvereinen Geld ein. All das ist ehren- und lobenswert. Und dennoch: Eltern mit Hartz IV, aber auch denen mit extremen Niedriglöhnen, fällt es schwer, ihre Kinder gleichberechtigt an Bildung teilhaben zu lassen. Dass das Arbeitslosengeld II für Kinder unter 15 Jahren erst gar keinen Schulbedarf einplant, einmalige Beihilfen ausblendet und beinahe zynisch aufs Ansparen setzt, heißt auch: Für Arme gibt es nur Bildung light.
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