Westfalenpost: Mitten unter uns
Geschrieben am 05-09-2007 |
Hagen (ots) - Terrorgefahr ist näher, als viele glaubten Von Bodo Zapp Die spektakuläre Festnahme von drei potentiellen islamistischen Attentätern in der Abgeschiedenheit des Sauerlandes macht deutlich, dass die Terrorgefahr näher ist, als viele glaubten. Schlagzeilen über furchtbare Anschläge wie in London und Madrid hätte es auch aus Deutschland gegeben, wenn den Sicherheitsbehörden nicht als Ergebnis einer beispielhaften internationalen Zusammenarbeit dieser polizeiliche Schlag gelungen wäre. Dafür gebührt allen Beteiligten Dank und Respekt. Dass die Anerkennung von allen politischen Seiten auch mit Anmerkungen zur aktuellen Ermittlungs-Diskussion versehen wurde, ist naheliegend. Auch ohne eine gesetzlich genehmigte Online-Durchsuchung von Computern wurde dieser Fahndungserfolg möglich, das ist richtig. Im Zusammenspiel von verdeckten Ermittlern, professioneller Beobachtung und Kommissar Zufall gingen die Bombenplaner ins Netz. Richtig ist aber auch: Sie bedienten sich modernster Kommunikationsmittel. Soll der Staat wirklich darauf verzichten, zum Zwecke der Verhinderung von Attentaten auch Internet-Verstecke auszukundschaften? Im gegebenen Verdachtsfall kann man sich die bestürzten Nachher-Reaktionen ausmalen, sollten nicht alle Möglichkeiten zur Abwehr genutzt worden sein. Das Beruhigende an der zunächst einmal schwer fassbaren Nachricht aus dem beschaulichen Oberschledorn: Zusammenarbeit der verschiedensten Sicherheitskräfte im In- und Ausland steht nicht nur auf dem Papier. Die breite Öffentlichkeit erfährt zum ersten Male, dass im Berliner Terrorabwehrzentrum Bundesanwaltschaft, BKA und Landesbehörden an einem Tisch sitzen. Erster Tipp vom Verfassungsschutz, 300 Beamte lassen die Mitglieder der deutschen Zelle der islamischen Dschihad-Union fast sechs Monate lang nicht aus den Augen, kein Wort über all diese Aktivitäten dringt an die Öffentlichkeit - alle Achtung, das ist gute Arbeit! Bei den vereitelten Kofferbombenanschlägen im letzten Jahr war noch viel Fahndungsglück dabei, im Sauerland bewährte sich die Umsetzung der Lehren aus der Vergangenheit. Dass gerade in der ländlichen Provinz Terroranschläge vorbereitet werden, ist nicht unbedingt überraschend. Schon zur RAF-Zeit gerieten Ferienanlagen und einsame Häuser in den Blickpunkt der Ermittler. Heimlicher Austausch des explosiven Fässerinhalts, Verkehrspolizisten kontrollieren Terrorverdächtige, die berühmte GSG 9 im Einsatz - es klingt nach Kino-Thriller, passierte aber in der Nachbarschaft, in echt. Erleichterung, das ist das gute Sauerland-Wort des Jahres.
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