Rheinische Post: Mit Terror gegen die Touristenwelt
Geschrieben am 25-04-2006 |
Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann
Terror an Touristenorten ist für viele ein Widerspruch an sich. Urlaub sollte eine sorgenfreie Zeit sein, die Unbeschwertheit in Fülle beschert und nicht Tränen der Trauer. Doch nun wurde die Sorglosigkeit der Urlauber an den Badestränden des Sinai hinweggebombt mal wieder muss man konstatieren, denn es war der dritte Anschlag in wenigen Monaten. Die Bilder ähneln sich, wann immer sie entstehen. Schockierte Menschen in einem zerstörten Umfeld. Tote und Verstümmelte und die bange Frage: Wen trifft es beim nächsten Mal? Denn eines ist sicher, ein nächstes Mal wird es geben. Es lässt sich nicht hinwegträumen oder verdrängen. Der internationale Terror sitzt den Menschen der Konsum- und Freizeitgesellschaften in den Knochen. Sie lügen sich über die Gefahr hinweg, indem sie auf die viele größere Zahl von Verkehrstoten verweisen. Auch die Zahl der Toten durch Blitzschlag ist weltweit größer als durch Terror. Doch der ist von Menschen verursacht. Damit entwickelt er eine andere Form der Bedrohung. Homo homini lupus der Mensch ist des Menschen Wolf, meinte Thomas Hobbes im 17. Jahrhundert. Er setzte sich mit der Form der Gewalt auseinander, die bis heute nicht gelöst ist. Der Terror wird von Ägypten mit hartem Durchgreifen beantwortet, doch das löst das Problem nicht. Die Gewalt bleibt unser Zeitgenosse.
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