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"Teufelskreis der politischen Oberflächlichkeit" / Wolfgang Donsbach sprach über "Politik und Medien" beim Jahrestreffen 2007 des HAUS RISSEN HAMBURG / Sonderausgabe des Audiocast Politics-To-Go

Geschrieben am 11-09-2007

Hamburg (ots) - Einen "Teufelskreis der politischen
Oberflächlichkeit" diagnostizierte Prof. Dr. Donsbach,
Kommunikationswissenschaftler der TU Dresden bei seinem Vortrag im
HAUS RISSEN HAMBURG anlässlich des Jahrestreffens 2007. Die
zunehmende Komplexität der politischen Sachverhalte führe zu
Personalisierung, Skandalisierung und Boulevardisierung in der
Berichterstattung. Dies befördere ein rückläufiges Politikverständnis
und setze angesichts der weiterwachsenden Komplexität den
Teufelskreis erneut in Gang. Begünstigt werde dieser Teufelskreis
durch die "Drei-Klassen-Informationsgesellschaft", bei der nur eine
kleine Elite in einem hohen Maß die Medien zur politischen
Information nutzt. Der größte Teil der Bevölkerung gehöre zum
"kommunikativen Prekariat", das politikfern sei und praktisch keine
Medien zur Information nutze.

Begleitet werde der Teufelskreis der politischen Oberflächlichkeit
durch eine Veränderung der Politikerpersönlichkeiten, so Donsbach. Da
Politiker für die Erklärung komplexer Sachverhalte im Fernsehen nur
noch um die zehn Sekunden Zeit hätten, werde die Wirkung der Person
wichtiger als der transportierte Inhalt. Dieser Effekt bevorzuge
Menschen mit einer ausgeprägten narzisstischen
Persönlichkeitskomponente.

Donsbach forderte zudem: "Baut die Mauer wieder auf!" - und zwar
die Mauer zwischen Redaktion und Anzeigen. Denn die wachsende Zahl
von Tauschgeschäften zwischen Medien und Wirtschaft (z.B. PR-Artikel
gegen Anzeige) missbrauche das Vertrauen der Medienkonsumenten in die
Unabhängigkeit der Medien.

Eine Zusammenfassung des Vortrags von Prof. Donsbach und Stimmen
der Gäste beim Jahrestreffen 2007 hören Sie in einer Sonderausgabe
des Audiocast Politics-To-Go unter
http://www.hausrissen.org/audiocast/ als mp3-Datei.

Der Audiocast enthält auch eine Zusammenfassung der Bilanz, die
Georg C. Domizlaff als Vorstandsvorsitzender des Trägervereins für
die zurückliegende Arbeit des HAUS RISSEN HAMBURG zog. Domizlaff
stellte den neu erschienenen Jahresbericht 2006/07 des 1954
gegründeten Internationalen Instituts für Politik und Wirtschaft vor,
der ab sofort erhältlich ist.

Originaltext: HAUS RISSEN HAMBURG
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/16115
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_16115.rss2

Pressekontakt:
Dr. Dirk Pangritz
Vorstandsmitglied
HAUS RISSEN HAMBURG
Tel. (040) 81 907 10
E-mail: pangritz@hausrissen.org


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