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FDP-Vorstand Jorgo Chatzimarkakis schlägt Fusion von Liberalen und Grünen vor

Geschrieben am 12-09-2007

Hamburg (ots) - Die Fusion von FDP und Grünen zu einer Partei hat
FDP-Vorstandsmitglied Jorgo Chatzimarkakis vorgeschlagen. Ab 2009
könne "das große Projekt der politischen Mitte in Deutschland - die
Etablierung eines nachhaltigen Liberalismus, die Fusion von FDP und
Grünen", vorbereitet werden, schrieb der 41-jährige Politiker im
Hamburger Magazin stern. Chatzimarkakis, auch Parlamentarischer
Geschäftsführer der FDP im Europa-Parlament und Generalsekretär der
saarländischen Liberalen, äußerte die Überzeugung, dass "das Gros der
Basis auf beiden Seiten" schon heute "blau-grüne Überzeugungen" lebe
und einer neuen Partei mittelfristig zustimmen würde. "Die Generation
,Blau-Grün' existiert bereits, sie sitzt in den Startlöchern, sie
weiß, dass sie locker zwischen 15 und 20 Prozent der Menschen
anspricht und bei Wahlen auch gewinnen kann."

Chatzimarkakis bezeichnete das Zusammenwachsen von FDP und Grünen
als die "Wiedervereinigung des deutschen Bürgertums", die Verbindung
des blau-gelben "Altbürgertums" mit dem grünen "Neubürgertum".
Zwischen jungen Liberalen und jungen Grünen scheine "enge, ja sogar
engste Zusammenarbeit" kein Problem zu sein. Die "öko-liberale" Idee
sei "schon längst im Bauchgefühl der Menschen angekommen" -
insbesondere in den großstädtischen Milieus. Die Grünen seien viel
liberaler und die Liberalen viel grüner, als das viele Wähler von
ihnen glaubten. Für trennende Auffassungen, etwa bei der Zukunft der
Kernenergie und der Gentechnik, gebe es "durchaus gangbare
Kompromisslösungen".

Chatzimarkakis vertrat die Auffassung, dass es eine "zunehmend
gefühlte Nähe" von FDP und Grünen schon durch die gemeinsame
Opposition im Bundestag gebe. Nach der Großen Koalition sei eine
Rückkehr zu den alten Formationen der deutschen Parteienlandschaft
immer weniger vorstellbar, Dreier-Koalitionen unter Beteiligung von
Grünen und FDP beschäftigten dagegen die Phantasie. Daher brauche die
Parteienlandschaft eine stabile Kraft der Mitte, "gleichsam ein neues
Zünglein an der Waage".

Chatzimarkakis sagte dem stern, er habe seinen Vorschlag "allein
erarbeitet, allerdings im Anschluss an viele Diskussionen mit
Parteimitgliedern auf allen Ebenen". Nun wolle er die Idee in die
FDP-Strategiediskussion für das Wahljahr 2009 einspeisen.

Im Interview mit stern.de, der Online-Ausgabe des Hamburger
Magazins stern, ergänzte Chatzimarkakis, dass er die Fusion für einen
"langfristigen Prozess" halte. Auf Bedenken, dass sich der linke
Flügel der Grünen vermutlich nicht mit der FDP einlassen würde, sagte
er: "Ich gehe davon aus, dass diese linken Grünen sich willig der
Sogwirkung der neuen Linkspartei ergeben und die alte politische
Heimat verlassen." Die politischen Zentren von FDP und Grüne müssten
sich aufeinander zu bewegen, nicht deren Ränder.

Chatzimarkakis begrüßte den Vorschlag seines Parteifreundes
Wolfgang Kubicki, dass FDP und Grüne schon jetzt ihre politischen
Schnittmengen definieren sollten, um nach der Wahl 2009 gemeinsam den
Koalitionspartner zu bestimmen. "Dieses Land braucht eine starke
politische Mitte, die selbstbewusst den beiden Volksparteien entgegen
treten kann", sagte Chatzimarkakis. "Wir wären dann die
Kanzlermacher."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Das vollständige Interview mit Jorgo Chatzimarkakis lesen Sie unter:
www.stern.de/chatzi

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.
Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040/3703 3555


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