Handeln statt Verhandeln / Roman Herzog kritisiert die Unbeweglichkeit der EU
Geschrieben am 20-09-2007 |
Berlin (ots) - Der frühere Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog ist unzufrieden mit der Politik der Europäischen Union. Die größte Fehlentwicklung "ist die Unbeweglichkeit, die sich die EU durch die Massen von Rechtsvorschriften angetan hat", sagte das ehemalige Staatsoberhaupt dem Internetdienst POLIXEA Portal in einem Interview. Er forderte, die zu erlassenden Vorschriften deutlich zu reduzieren und den Begriff der Richtlinie wieder mehr zur Geltung kommen zu lassen. Europa müsse in seiner Regelungswut zu mehr Selbstbeherrschung finden.
Durch die Globalisierung, so Herzog, stehe die EU in einer neuen Situation. Sie müsse mehr nach außen als nach innen sehen. National und gemeinschaftsbezogen brauche man weniger Vorschriften. Nur dann habe man die Kraft, sich den Herausforderungen zu stellen, sagte der ehemalige Bundespräsident POLIXEA Portal. "Die EU muss sich warm anziehen. Sie muss sehen, wie sie in einer Zeit, in der das, was sie produziert, von anderen immer mehr in der gleichen Qualität und häufiger auch noch sehr viel billiger auf die Weltmärkte geworfen wird, flexibel genug bleibt, um sich neu auftuende Chancen wahrzunehmen."
Herzog forderte "eine klare Begrenzung der Kompetenzen". Die EU sei eine Organisation, von der man im Moment nicht wisse, wie sie sich entwickeln wird. Deswegen dürfe sie nicht immer mehr Zuständigkeiten an sich ziehen. Statt des auf den Gipfeln üblichen Feilschens und "Packelns" (Nach dem Motto: gib Du mir dies, dann gebe ich Dir das) sollten sich die Chefs der EU lieber damit beschäftigen, wie man Ressourcen sichern könne. Der Königsweg ist für Roman Herzog der Versuch, weniger zu verbrauchen: "Wir müssen uns bemühen, mit der Hälfte auszukommen. Wo gibt's bei uns eigentlich ein wirkliches Forschungsprogramm, das die Frage aufwirft, wie es zu schaffen ist, in Zukunft nur noch halb soviel Erdöl zu verbrauchen?". Ein Patentrezept für die Lösung der Zukunftsprobleme gäbe es aber nicht, man müsse einfach ausprobieren. "Das heißt: das große Planen ist doch sowieso weitgehend Unsinn.", sagte Herzog im POLIXEA-Gespräch.
Das gesamte Interview unter www.polixea-portal.de
Originaltext: POLIXEA Portal Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/56921 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_56921.rss2
Pressekontakt: Dr. Matthias Schöberl, POLIXEA Portal, Unter den Linden 38, 10117 Berlin, Tel: 030 59003440, matthias.schoeberl@polixea.net
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
93714
weitere Artikel:
- Heinen/Noll: Frauen vor Genitalverstümmelung schützen Berlin (ots) - Anlässlich der Anhörung im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Bekämpfung von Genitalverstümmelung am 19. September 2007 erklären die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ursula Heinen MdB, und die zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Michaela Noll MdB: Weltweit sind schätzungsweise 130 Millionen Mädchen und Frauen durch Zwangsbeschneidungen verstümmelt. Schätzungen der NGOs gehen derzeit von 30.000 betroffenen oder bedrohten mehr...
- Stifterverband: "Steinbrück-Gesetz ist ein Durchbruch" Essen (ots) - Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft begrüßt das "Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements", das der Bundesrat am morgigen Freitag in Berlin abschließend berät. Generalsekretär Andreas Schlüter erwartet jetzt erheblich mehr privates Kapital für das Gemeinwesen in Deutschland. Am Freitag, den 21. September 2007, diskutieren auf Einladung des Stifterverbandes hochrangige Vertreter aus Politik und Stiftungswesen in Bonn die Auswirkungen des geplanten "Gesetzes zur weiteren Stärkung des mehr...
- Bleser/Jordan: Union setzt höchste Priorität für die Bekämpfung von Vogelgrippe und Blauzungenkrankheit Berlin (ots) - Anlässlich des Berichts der Bundesregierung und des Friedrich-Löffler-Instituts zur aktuellen Situation der Vogelgrippe und Blauzungenkrankheit erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB und der zuständige Berichterstatter der Fraktion, Dr. Hans-Heinrich Jordan MdB: Die bestehende Situation bei Geflügelpest ist nach wie vor außerordentlich angespannt und problematisch für die Geflügelhaltung in Deutschland, wie aktuelle Infektionsfälle mehr...
- DStGB zu Kommunalfinanzen: Kommunen setzen Haushaltskonsolidierung fort - Sozialausgaben und Kassenkredite weiter alarmierend Berlin (ots) - Trotz der erfreulichen Entwicklung der Steuereinnahmen bleibt die Finanzlage der Kommunen weiterhin angespannt. "Wir sind noch lange nicht über den Berg", sagte das Geschäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Dr. Gerd Landsberg, heute in Berlin angesichts der jüngsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur kommunalen Finanzsituation im ersten Halbjahr 2007. Sprudelnde Steuerquellen gibt es nicht in allen Städten und Gemeinden. Viele Kommunen haben strukturelle Defizite und können mehr...
- Kampeter: Schloss bauen - Fragen klären Berlin (ots) - Für die Beratungen über den Schlossneubau im Haushaltsausschuss erklärt der haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen Kampeter MdB: Das Berliner Stadtschloss wird gebaut. An der Umsetzung des Bundestagsbeschlusses besteht kein Zweifel. Vor dem Beginn des Projektes müssen allerdings aus haushaltspolitischer Sicht noch einige zentrale Fragen geklärt werden. Dies wurde in der Sitzung des Haushaltsausschusses deutlich. Die Kosten des Projektes in der Endausbaustufe sind noch zu klären. Der mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|