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Harald Schmidt zieht das Theater dem Fernsehen vor

Geschrieben am 26-09-2007

Hamburg (ots) - Der Entertainer Harald Schmidt geht in der ZEIT
mit seinem angestammten Medium, dem Fernsehen, hart ins Gericht. Er
sei froh, dass er in Zukunft nur noch 22 Shows im Jahr mache, denn er
brauche anschließend ein halbes Jahr, "um vom Fernsehen zu
entgiften". Schmidt arbeitet derzeit am Staatstheater Stuttgart, wo
er den autobiografischen Liederabend "Elvis lebt. Und Schmidt kann es
beweisen" mit dem Ensemble des Theaters probt (Premiere am 12.
Oktober). Im Grunde sei das Staatstheater der Ort, an dem er immer
arbeiten wollte, sagt Schmidt, der in den späten Siebziger Jahren an
der Schauspielschule Stuttgart studiert hat: "Theaterarbeit bedeutet,
mit Leuten zu arbeiten, die ihren Job können ... Im Fernsehen gilt ja
doch eher: Er kann nichts, könnte aber Kult werden." Im Theater fuße
alle Arbeit auf einer großen Tradition, im Fernsehen dagegen säßen
immerzu ein paar Leute um ein leeres Blatt und erfänden "neue
Konzepte". Schmidt: "Sie fragen sich: Ah, ob das die Masse so
versteht? Darum habe ich mich nie gekümmert! Und mittlerweile ist es
mir vollständig egal. Die Masse hat doch genug, das sie versteht!"

Die Mühelosigkeit, die er im Fernsehen ausstrahle, verdanke sich
seinem "Leck-mich-am-Arsch"-Gefühl: "Schmeißt mich doch raus! Es war
mir wirklich egal." Zunehmend, so Harald Schmidt, habe er den
Eindruck, dass eine Fernsehkarriere den Ruhm nicht wert sei: "Vor
einiger Zeit lag ich in der Badewanne bei meinen Eltern, es war
Samstagabend, 18 Uhr, die Glocken läuteten wie vor 40 Jahren, und das
hat mich in meine Vergangenheit zurückkatapultiert. Und ich dachte
mir: Hat sich eigentlich alles nicht gelohnt. Das fand ich total
entspannend." Er kenne jetzt Franz Beckenbauer und dürfe Horst Köhler
die Hand geben - "Aber: dafür dieser ganze Aufwand?"

Das Verlangen nach Sex sei doch der wahre Grund, berühmt werden zu
wollen: "Das ist eigentlich die absolut einzige Motivation, auf eine
Bühne zu gehen. Die wirklich interessanten Leute geben das auch zu.
Ich wollte Texte überprüfen? Ach Quatsch, ich wollte an Weiber ran."
Aber letzten Endes, so Schmidt, habe sich auch dafür der "ganze
Stress" nicht gelohnt.

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 40 vom 27. September 2007
senden wir Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)


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