Klose über Agenda-Streit: Aus Sicht der Partei hat Beck recht, in der Sache aber Müntefering
Geschrieben am 12-10-2007 |
Bonn (ots) - Der SPD-Politiker Hans-Ulrich Klose sieht im innerparteilichen Streit zwischen SPD-Chef Kurt Beck und Bundesarbeitsminister Franz Müntefering letzteren sachlich im Recht. In der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung heute, 24 Uhr) sagte Klose, er halte den innenpolitischen Teil von Gerhard Schröders Agenda 2010 für "etwas, was ihm ein gewisses Standing in der Geschichte geben wird - im Unterschied zur Außenpolitik, wo ich meine Zweifel habe." Schröder habe in der Sache und in der Tendenz richtig gelegen "so wie ich glaube, dass heutzutage Müntefering richtig liegt, obwohl auch die Haltung von Beck eine Rationale hat", so Klose weiter. Seine Haltung helfe Beck, der in der SPD ein bisschen angeschlagen gewesen sei, "ein Standing in der SPD zu gewinnen". Zudem könne sie dazu führen, dass er einige abhanden gekommene Sozialdemokraten zurückgewinne. "Aus parteilicher und persönlicher Sicht hat Beck recht, in der Sache hat Müntefering recht", so der ehemalige SPD-Fraktionschef im Bundestag. Er selbst finde, dass die SPD bei dem "sachlich-inhaltlichen Kurs von Schröder" bleiben müsse. Das sei auch Münteferings Auffassung, weil dieser Weg erkennbar Erfolg gehabt habe. Weiter sagte Klose in der PHOENIX-Sendung: "Das eigentlich Bedrohliche an der gegenwärtigen Gerechtigkeitsdebatte ist, dass es Gerechtigkeit in einer bestimmten, nicht gerade privilegierten Schicht betrifft. Es wäre viel sinnvoller, die Frage zu stellen, ob die enormen Einkommensdifferenzen, die es gibt, wirklich gerechtfertigt sind."
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