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Allg. Zeitung Mainz: Kommentar zum Bahnstreik

Geschrieben am 12-10-2007

Mainz (ots) - "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es
will." So hieß das früher, wenn die Arbeitergewerkschaften ihren
Mitgliedern Selbstvertrauen einflößten. Am Freitag verursachten die
Streiks im Bahnverkehr eher das Gegenteil. Tausende Pendler
entschieden sich kurzfristig für das Auto und sorgten damit auf den
Straßen für das in den Bahnhöfen erwartete Chaos.
Diese Reaktion hat hoffentlich allen Beteiligten dieser
Tarifauseinandersetzung gezeigt, dass im Kampf der Verkehrssysteme
die Bahn kein Monopol besitzt. Letztlich entscheiden Preis und
Zuverlässigkeit der Leistung darüber, ob sich ein Kunde dauerhaft auf
ein Transportmittel festlegt. Der Imageschaden ist für die Bahn AG
schon beträchtlich. Nimmt man noch die Abfuhr hinzu, die den
Privatisierungsplänen ebenfalls zum Ende der Woche im Bundesrat
bereitet wurde, dann geriet der Oktoberbeginn zum Desaster auf
Schienen. Da macht es bald keinen Unterschied mehr, wer als
Verursacher in Frage kommt. Die Gewerkschafter lassen Bahnkunden
büßen, und die Arbeitgeber melden seelenruhig, für Notpläne reiche
die Zeit nicht mehr.
Solches Fehlverhalten arbeitet denen in die Hände, die einer
Tarifautonomie skeptisch gegenüber stehen. Jetzt kann es nur einen
Ausweg geben: Schleunigst wieder an den Verhandlungstisch, bevor die
Bahnhöfe endgültig zu Museen der Transportkultur verkommen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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