WAZ: Streitfall Moschee - Kommentar von Ulrich Reitz
Geschrieben am 15-10-2007 |
Essen (ots) - Eine große Moschee ist eine Demonstration, womöglich eine Provokation. Erst recht, wenn christliche Kirchen schließen. Allerdings spiegelt der Umgang mit dem Baustoff nur einen gesellschaftlichen (Wer-te-) Wandel: Bei uns Einheimischen nimmt der Glauben ab, bei Zugewanderten wächst er.
Darum hat der EKD-Rats-Vorsitzende Huber Recht, einerseits. Denn eine Moschee signalisiert einen Machtanspruch: Sie verändert die Wahrnehmung im öffentlichen Raum. Die Frage ist andererseits: Wie geht man damit um?
Freie Gesellschaften ändern sich ständig, also müssen sie sich immer aufs Neue Rechenschaft geben über ihre Spielregeln. Nicht zur Debatte stehen unsere Werte. Sie gelten für alle, auch Muslime. Darum dürfen Moscheen (Religionsfreiheit!) gebaut werden. Aber Extremisten, Hassprediger, dürfen hier keinen geschützten Raum finden. Imame müssen Deutsch sprechen. Die Gebäude sollten offen gestaltet sein. Türkische Organisationen dürfen nicht alleine entscheiden, wie gebaut wird. Machen wir es richtig, helfen Moscheen bei der Integration. Was ist die Alternative, wenn drei Millionen Muslime sagen, sie seien zuhause hier, also bei uns?
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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