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Der Tagesspiegel: Polnische Unternehmen suchen händeringend nach deutschen Mitarbeitern

Geschrieben am 29-04-2006

Berlin (ots) - Zwei Jahre nach der EU-Osterweiterung suchen immer
mehr Unternehmen aus den osteuropäischen Beitrittsländern nach
deutschen Mitarbeitern. "Wir erleben ein dramatisches Wachstum in dem
Bereich", sagt der Europa-Sprecher der Jobbörse Monster, Kai
Deininger, dem "Tagesspiegel am Sonntag". Die Zahl der Angebote aus
Polen habe sich von Anfang 2005 bis März dieses Jahres auf 3600
verdoppelt. Für Tschechien verbuchte Monster ein Plus von 40 Prozent
auf knapp 8200 Angebote. Auch die Bundesagentur für Arbeit (BA)
registriert den Boom im Osten. "Unsere Vermittler strecken dorthin
verstärkt ihre Fühler aus", sagt Monika Varnhagen, Direktorin der
Zentralstelle für Arbeitsvermittlung der BA, dem Tagesspiegel am
Sonntag. Die Behörde vermittele immer mehr Arbeitskräfte in den Osten
- allerdings noch auf niedrigem Niveau.

Auch an polnischen Tankstellen im Grenzgebiet sind Deutsche immer
gefragter: Auf neue Stellenangebote der Tankstellen-Kette Apexim
bewarben sich seit Jahresbeginn fast 40 Deutsche, sagte Jacek Werner,
der für die Firma Personal sucht, der Zeitung. Derzeit arbeiteten
bereits sieben Deutsche an den Stationen, sie kommen überwiegend aus
der Grenzregion. Werner will bald 20 Deutsche beschäftigen. "Es hat
sich herumgesprochen, dass es sich durchaus um Jobs mit Kranken- und
Rentenversicherung handelt." Und mit einem Gehalt von knapp 1000
Euro. Sogar aus Dortmund und Kassel haben sich Werners Angaben
zufolge Arbeitslose beworben

Nach Meinung von Wirtschaftsforscher Thomas Straubhaar bieten die
neuen Beitrittsländer große Chancen für deutsche Arbeitssuchende.
"Der Hauptgrund dafür ist, dass sich die Lebensbedingungen
schrittweise angleichen und damit auch in Mittel- und Osteuropa gut
bezahlte Jobs zu finden sein werden", sagte der Chef des
Hamburgischen Weltwirtschafts Instituts (HWWI) dem "Tagesspiegel am
Sonntag". Bereits jetzt seien nicht mehr lediglich Führungskräfte,
sondern auch "Arbeiter im Blaumann" gefragt, vor allem in der
boomenden Automobilbranche rund um Prag, Bratislava und dem
ungarischen Györ.

Inhaltliche Nachfragen bitte an: Der Tagesspiegel, Ressort
Wirtschaft, Tel. 030/26009-260

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Rückfragen bitte an:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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