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LVZ: Becks alte Ufer

Geschrieben am 22-10-2007

Leipzig (ots) - Von Bernd Hilder
Überraschend ist nur das Ausmaß der Niederlage von Vize-Kanzler
Müntefering. Die überwältigende Zustimmung des SPD-Vorstands zu den
Plänen seines angeschlagenen Vorsitzenden Beck, Arbeitslosengeld I
für Ältere länger zu zahlen, war nach Wochen eines parteischädigenden
Schlagabtausches ein glatter politischer Durchmarsch. Becks Sieg ist
Ausdruck der Sehnsucht der SPD zurück zu alten Ufern: Sozialromantik
statt Neuer Mitte. Wahlgeschenke statt wirtschaftlicher Vernunft.
Teure Wohlfahrtswärme gegen Globalisierungsangst. Nur am Rande geht
es um das Alg I, über dessen Gerechtigkeitsgehalt tatsächlich
gestritten werden kann.
Beck hat die Macht- und Kandidatenfrage in der SPD vorerst für sich
entschieden. Deutschlands Konkurrenzfähigkeit hat der neo-wackere
Pfälzer mit populistischem Umfaller-Drang jedoch einen Bärendienst
erwiesen. Höhere Ziele für ihn sind die Rettung der SPD vor der Rache
selbst verunsicherter Wähler - und das Kanzleramt. Notfalls mit Hilfe
der Linken. Mit denen lässt sich Beck auf einen heillosen Wettstreit
ein: Wer ist das bessere linke Original? Wählerentscheidung offen!
Rettung der SPD auch.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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