Autoexperte Dudenhöffer im "ZDF-Mittagsmagazin": Langfristig gesehen ein guter Tag für VW
Geschrieben am 23-10-2007 |
Mainz (ots) - Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer erwartet durch die Änderung des VW-Gesetzes eine Umstrukturierung des Autokonzerns. "Porsche kann den Einfluss, den (das Unternehmen) heute schon bei VW hat, ausbauen", sagte der Professor der FH Gelsenkirchen im "ZDF-Mittagsmagazin". "Man geht davon aus, dass Porsche relativ zügig die Aktienmehrheit über 50 Prozent bei VW erwerben wird." Dann werde VW in einer Holding, der Porsche SE, von Porsche geführt. Vorstandsvorsitzender sei dann Wendelin Wiedeking, Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Porsche. "VW ist dann eine Untergesellschaft, eine Tochtergesellschaft von Porsche SE." Wiedeking werde den VW-Konzern in den nächsten Jahren sehr stark umgestalten.
Schwerpunkte dieser Umgestaltung könnte laut Dudenhöffer zunächst die Marke Seat sein: "Wiedeking wird die Forderung stellen, klar Tisch mit Seat zu machen. Entweder man hat ein Konzept und es klappt oder Seat verschwindet (...) vom Markt." Zweitens gehe es darum, wie tief VW künftig in das Zuliefergeschäft einsteige. VW habe zwar auch eigene Zuliefer-Firmen, aber Wiedeking favorisiere "flache Strukturen". Drittes Problem sei das Geschäft auf dem US-Markt. Dort sei VW bisher nicht erfolgreich, Porsche dagegen sehr profitabel, erläuterte Dudenhöffer. Schließlich müssten auch die unklar positionierten Marken stärker strukturiert werden.
Dudenhöffer bewertete das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) positiv: "Es ist ein guter Tag für Porsche und es ist langfristig ein sehr guter Tag für die Mitarbeiter. Sie werden eine härtere Zeit haben, diese Umgestaltung wird auch weh tun", sagte Dudenhöffer. Allerdings seien jene Arbeitsplätze, die in Deutschland blieben, dann sehr sicher. "Langfristig gewinnen alle, auch die Mitarbeiter", betonte Dudenhöffer im "ZDF-Mittagsmagazin".
Mainz, 23. Oktober 2007 ZDF Pressestelle
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