Studiengebühren schrecken offenbar nicht ab
Geschrieben am 23-09-2010 |
Essen (ots) -
- Aktuelle Studie des Stifterverbandes vergleicht Bundesländer mit
und ohne Studiengebühren
- Studenten flüchten nicht in gebührenfreie Länder
- Studiengebühren ohne erkennbare Folgen für die soziale
Zusammensetzung der Studentenschaft
- In Hamburg höhere Studierneigung und mehr Studenten aus
bildungsfernen Milieus trotz Gebühren
- Stifterverband: moderate Studiengebühren erhalten und gerecht
ausgestalten
Weder schrecken Studiengebühren junge Leute vom Studium ab noch
halten sie Studienberechtigte mit ausländischen Wurzeln oder aus
Arbeiterfamilien von den Hochschulen fern. Zu diesem Ergebnis kommt
der aktuelle Ländercheck des Stifterverbandes.
"In den Zahlen der offiziellen Statistik lassen sich keine
Hinweise darauf finden, dass Studiengebühren in Höhe von 500 Euro
eine abschreckende Wirkung haben. Dies gilt sowohl für Studierende
allgemein, als auch für Studierende aus bildungsfernen Schichten, aus
ärmeren Elternhäusern oder aus Migrantenfamilien", sagte der
Generalsekretär des Stifterverbandes Andreas Schlüter bei der
Vorstellung der Studie. In Deutschland steigen seit Jahren die
Studienanfängerzahlen ganz gleich, ob ein Bundesland Studiengebühren
erhebt oder nicht. Zum ersten Mal seit über 20 Jahren nimmt auch der
Anteil von Studierenden mit einem schwierigen sozioökonomischen
Hintergrund wieder zu, und zwar in Gebührenländern ebenso stark wie
in Nichtgebührenländern.
Das Gebührenland Hamburg gehört zu den Siegern des Länderchecks.
Es konnte trotz Studiengebühren nicht nur besonders viele
Studierende, sondern auch vermehrt Studierende aus benachteiligten
Schichten an seine Hochschulen locken. Schlusslichter bei der
Studierendenentwicklung sind die gebührenfreien Länder Bremen und
Rheinland-Pfalz sowie das Gebührenland Niedersachsen.
"Die Studie widerlegt viele Argumente von Gebührenkritikern",
meint Schlüter und sieht sich in der Forderung nach Studiengebühren
in moderater Höhe bestätigt. "Eine Abschaffung der Studiengebühren,
wie sie in NRW geplant ist, bedeutet nicht, dass mehr Studierende aus
allen sozialen Schichten an die Hochschulen kommen", so Schlüter.
"Sozial benachteiligte Studierende profitieren am meisten von einer
Erhöhung des BAföGs. Für alle Studierenden ist eine gute Ausstattung
ihrer Hochschulen wichtig. Studiengebühren leisten einen wichtigen
Beitrag zu ihrer Finanzierung."
Für den Vergleich der Bundesländer wurden acht Indikatoren
berücksichtigt, mit denen sich Trends zwischen 2005 und 2009 erfassen
lassen. Zu den Kennzahlen gehören die Entwicklung der
Studierendenzahlen, Wanderungsbewegungen zwischen den Bundesländern,
Übergangsquoten (Anteil der Studienanfänger an allen
Studienberechtigten) oder der Anteil von Studenten mit niedriger oder
mittlerer sozialer Herkunft oder ausländischen Wurzeln.
Den Ländercheck Studienbeiträge und kompakte Sonderauswertungen
für Nordrhein-Westfalen, die Nichtgebührenländer Ost und West,
Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Hamburg und das Saarland
finden Sie unter
www.laendercheck-wissenschaft.de/bundeslaender_im_detail/
Originaltext: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/18931
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_18931.rss2
Pressekontakt:
Frank Stäudner
Leiter Kommunikation und Presse
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Tel. (0201) 8401-158
E-Mail: frank.staeudner@stifterverband.de
www.stifterverband.de
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