Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Bundeswehrreform:
Geschrieben am 27-09-2010 |
Bielefeld (ots) - Der Bundesverteidigungsminister scheint das
Glück gepachtet zu haben - oder er kann überzeugen. Wenn Karl-Theodor
zu Guttenberg (CSU) vor einem Jahr zu seinem Amtsantritt gesagt
hätte, die Wehrpflicht sei nicht mehr zu halten und die Bundeswehr
müsse um mindestens 50 000 Soldaten verkleinert werden, wäre seine
politische Karriere möglicherweise schnell beendet gewesen. Das Loch
im Staatshaushalt war für den Minister eine willkommene
Argumentationshilfe, um besonders seinem CSU-Parteichef Horst
Seehofer die Zustimmung abzuringen. Natürlich haben sich auch die
sicherheitspolitischen Bedingungen in der Welt so verändert, dass die
Bundeswehr darauf reagieren musste. Dabei bleibt die Frage zu klären,
was die verkleinerte Truppe leisten soll und kann. Auslandseinsätze
kosten nämlich viel Geld. Die Soldaten müssen technisch bestens
ausgerüstet sein. Nur dann können Politiker es verantworten, junge
Soldaten unter Einsatz ihres Lebens beispielsweise nach Afghanistan
zu schicken. Wer in der Welt Verantwortung übernehmen will, muss sich
das etwas kosten lassen.
Originaltext: Westfalen-Blatt
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Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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