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Westdeutsche Zeitung: Studienanfänger in NRW = Von Frank Uferkamp

Geschrieben am 05-10-2010

Düsseldorf (ots) - Die Zahlen aus dem Hochschulministerium sind
beunruhigend: Etwas weniger als ein Drittel aller Berechtigten nimmt
in Nordrhein-Westfalen ein Studium auf. Das ist im bundesweiten
Vergleich beschämend wenig. Der Blick nach Bayern oder auch ins
vermeintlich so strukturschwache Rheinland-Pfalz zeigt: Die anderen
Länder weisen ganz andere Zahlen auf, bilden den akademischen
Nachwuchs aus, der für eine gute Entwicklung des Standorts dringend
notwendig ist. Diese Entwicklung ist atypisch. Denn noch ist
Nordrhein-Westfalen mit seinen großen Energieerzeugern und
Stahlproduzenten, mit den Logistikern und den anderen Dienstleistern
ein herausragender Wirtschaftsstandort. Aber augenscheinlich gelingt
es hier nicht, ein geeignetes Hochschulumfeld zu schaffen. Allzu
vieles an den Unis ist bestenfalls Durchschnitt, der Standort Aachen
als Kaderschmiede der Ingenieure die große Ausnahme. Die rot-grüne
Landesregierung sieht in den Studiengebühren den Hauptgrund für die
Zurückhaltung der Studenten. Das greift zu kurz, denn auch in Bayern
müssen Studierende zahlen, während Rheinland-Pfalz tatsächlich von
der Gebührenfreiheit profitiert. Doch es kommt eben auf die Qualität
des Angebots an. Bayern hat nicht nur in München Hochschulen von
herausragendem Ruf, da ist die Gebühr eine tatsächliche Investition.
In NRW ist sie oftmals eine bloße Abgabe, die eher widerwillig
geleistet wird, weil es kaum einen sichtbaren Gegenwert gibt. Im
gegenteil: Die Hörsäle sind vielerorts immer noch überfüllt, das
Zahlenverhältnis Professor pro Student unverändert schlecht. Zu Recht
steht die Schulpolitik derzeit im Mittelpunkt der landespolitischen
Auseinandersetzung. Dort werden unverändert viele Millionen in die
Hand genommen, um neue Lehrer einzustellen. Das ist gut und richtig
so. Doch dann muss die Brücke ins Studium gebaut werden. Da hat der
alte Hochschulminister Andreas Pinkwart schon wichtige Weichen
gestellt, indem er den Wettbewerb zwischen den Unis beförderte und so
manchen Rektor aufweckte. Dahinter darf auch die neue Regierung nicht
zurückfallen. Reines Lamentieren hilft da nicht weiter. Konzepte sind
gefragt.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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