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WAZ: Der Tarifkonflikt beim Roten Kreuz - Blutiger Ernst - Kommentar von Dietmar Seher

Geschrieben am 08-10-2010

Essen (ots) - Da fechten Mächtige: Verdi und IG Metall in NRW
stehen für die Mehrheit der organisierten Arbeitnehmerschaft. Das
Deutsche Rote Kreuz ist der Marktführer beim Handel mit den
Blutkonserven. Blutkonserven sind bei uns knapp - und im Vergleich
zum Ausland preiswert. Denn das DRK, das keinen Gewinn machen darf,
bremst mit seiner Marktmacht den Wettbewerb. Es drückt die
Literpreise. Es stabilisiert damit auch die Krankenkassenbeiträge.
Das darf es aber nicht zu Lasten seiner Mitarbeiter tun, beklagen die
Gewerkschaften, die außerdem eine "Billiggewerkschaft" in der
Blutspende-Firma fürchten - eine, die Tarifverträge nach dem Willen
des Arbeitgebers abschließt. Und weil sich das DRK hartleibig zeigt,
reagieren Verdi und IG Metall noch hartleibiger: mit der Drohung, die
Gewinnung des Produkts zu boykottieren. Beim Produkt Schokolade geht
das. Auch beim Produkt Stahlbramme: kein Problem. Aber beim Produkt
Blut? Die beiden Seiten gehen mit der Eskalation ihres Konflikts
einen sehr gefährlichen Weg. Er kann, im Extremfall, Menschenleben
kosten. Sehr vernünftige, erfahrene Leute stehen bei Gewerkschaften
wie beim Roten Kreuz an der Spitze. Der Streit muss Chefsache sein.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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